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ASB-Fachgespräch

Hilfe für Flüchtlinge im ASB

Experten aus ASB-Gliederungen, Kommunen und Freiwilligenarbeit tauschten sich in einem ASB-Fachgespräch zur Flüchtlingsarbeit aus.

Mehr als 200.000 Menschen suchten 2014 Asyl in Deutschland. Im ersten Quartal dieses Jahres waren es bereits 85.000. Jeden Tag stehen Kommunen und Hilfsorganisationen deshalb vor der Herausforderung, eine hohe Zahl an Neuankömmlingen angemessen unterzubringen und gut zu versorgen. „Unserem Katastrophenschutz bleiben manchmal nur fünf Stunden Zeit, um eine Unterkunft für 200 Flüchtlinge komplett einzurichten", berichtete Ingo Schlotterbeck, Geschäftsführer des ASB Ostwestfalen-Lippe, beim Fachgespräch „Asylsuchende und Flüchtlinge im ASB", das am 18. Mai 2015 in der ASB-Bundesgeschäftsstelle stattfand.

In der Veranstaltung stellten ASB-Gliederungen sowie Experten aus Kommunen und der Freiwilligenarbeit ihre Erfahrungen in der Flüchtlingsarbeit vor. „Das Thema Flüchtlinge wird uns noch lange intensiv beschäftigen. Wir brauchen deshalb den internen und externen Austausch", erklärte Gabriele Osing, Leiterin der Sozialen Dienste beim ASB-Bundesverband, bei der Begrüßung der 40 Teilnehmer, zu denen auch ASB-Präsident Franz Müntefering gehörte.

Flüchtlingshilfe aus Sicht der Kommune

Thomas Schmidt, Mitglied des ASB-Bundesvorstands und Bürgermeister der Gemeinde Teltow, erzählte, wie es seiner kleinen Stadt gelungen ist, das größte Asylbewerberheim im Landkreis zu integrieren. Wie hingegen eine Metropole Flüchtlinge unterbringt und versorgt, stellte Stefan Ferber, Leiter des Amts für Wohnungswesen der Stadt Köln, vor. Er wies dabei auf das Problem des angespannten Wohnungsmarktes hin. „Aus Mangel an Unterkünften errichten wir derzeit Gebäude in Systembauweise, in der bis zu 100 Menschen in abgeschlossenen Wohneinheiten mit Küche und Bad leben können", so Ferber.

Freiwillige Helfer

Um Freiwilligenarbeit in der Flüchtlingshilfe ging es bei den Vorträgen von Ali Ismailovski vom Flüchtlingsrat NRW und Gabi Klein von der Kölner Freiwilligen Agentur Köln. Beide Referenten betonten, dass freiwillige Helfer unbedingt in rechtlichen, aber auch interkulturellen Themen geschult werden sollten. „Bei uns kann nur jemand Mentor für einen Flüchtling werden, wenn er an der 2,5-tägigen Qualifizierung teilgenommen hat", sagte Gabi Klein.

ASB-Projekte vorgestellt

Wie man eine Notunterkunft aufbaut und betreut, das stellte neben dem ASB Ostwestfalen-Lippe auch der ASB Berlin vor. ASB-Landesgeschäftsführerin Dr. Jutta Anna Kleber und Heimleiter Uwe Radzkowski gaben dabei sehr praktische Tipps, zum Beispiel zum Personal und zur Zusammenarbeit mit den Behörden.

Beate Cham berichtete von der Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge im Jugendwohnen des ASB Hamburg. In der Zusammenarbeit mit Behörden habe sich Beharrlichkeit immer bewährt, sagte die Leiterin der ASB-Einrichtung. Daniel Groß, stellvertretender Geschäftsführer des ASB Baden-Württemberg, stellte das außergewöhnliche Projekt „Ersthelferkurse für Flüchtlinge" vor. Der Kurs richtete sich ausschließlich an weibliche Flüchtlinge und verfolgte verschiedene Ziele, unter anderem den Frauen die Möglichkeit zu geben, den Alltag in der Unterkunft zu verlassen.

„Das Fachgespräch hat verdeutlicht, dass alle Beteiligten mehr als bisher miteinander kooperieren müssen und wie wichtig eine gute Zusammenarbeit zwischen Behörden und Verbänden ist", meinte Gabriele Osing am Schluss der Veranstaltung und kündigte deshalb bereits eine Fachtagung zum Thema Flüchtlinge im nächsten Jahr an.

Astrid Königstein