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Flüchtlingshilfe

Einschulung für 50 Kinder in Sumte

Die Notunterkunft in Sumte hat jetzt eine eigene Schulklasse. ASB-Mitarbeiter und freiwillige Helfer bereiten rund 50 Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 16 Jahren auf den (Wieder-) Einstieg in die Regelschule vor. Der Unterricht bewirkt aber vor allem eines: Struktur im Alltag der minderjährigen Flüchtlinge.

Das Leben in der Notunterkunft ist geprägt von Hoffnungen, Ängsten, Unsicherheit – und im Alltag vor allem durch einen Mangel an Struktur. So auch in der ASB-Einrichtung in Sumte: Der Tagesablauf verschob sich Stück für Stück nach hinten, die Bewohner schliefen länger, im Frühstücksraum herrschte morgens gähnende Leere. Betriebsam war hingegen die Zeit am späten Abend. Als auch die Kinder immer häufiger noch weit nach Mitternacht durch die Flure tobten, beschlossen die Mitarbeiter und Einrichtungsleiter Jens Meier, zu handeln. Sie erarbeiteten ein Konzept, um in der Unterkunft Schulunterricht anzubieten und so die Kinder wieder zu einem geregelten Tagesablauf zu führen.

In dieser Woche war es dann soweit: 50 junge Flüchtlinge gingen zur offiziellen Einschulung. Eine nahegelegene Grundschule spendete Möbel für das Projekt. Als Klassenraum wurde einer der Speisesäle hergerichtet. Alle Kinder erhielten eine Schultüte, die sie stolz zum ersten Schultag mitbrachten.

Neun freiwillige Lehrer unterrichten seit Montag in Sumte, darunter Mitarbeiter der Flüchtlingsunterkunft, ehrenamtliche Helfer und zwei Flüchtlinge, die selbst in verblüffend kurzer Zeit Deutsch gelernt haben und dies nun an die anderen Bewohner weitergeben. Neben Deutsch üben sie mit den Schülern auch Lesen, Schreiben und Rechnen. Viele der Kinder hatten schon in der Heimat eine Schule besucht und freuten sich darüber, nun wieder die Chance zum Lernen zu bekommen. Für andere hingegen war der Unterrichtsbesuch eine völlig neue Erfahrung.

Die provisorische Schule bietet eine Hilfestellung, damit sich die Kinder nach der Übergangszeit schnell an den regulären Unterricht gewöhnen. Vor allem aber bewirkt sie einen geregelten Tagesablauf und damit auch ein „normales" Alltagsleben. Das funktioniert: In dieser Woche war kein einziges Kind mehr spät abends auf den Fluren zu sehen, denn den Unterricht zu verschlafen wollte keines riskieren.

Verena Bongartz

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