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Pilotprojekt im ASB Bochum gestartet

Bildungserfassung: Flüchtlinge schneller in Arbeit vermitteln

Arbeit ist ein zentraler Faktor zur Integration von Flüchtlingen. Nicht nur Informationen zu den jeweiligen Schul-, Ausbildungs- oder Studienabschlüssen sind hierbei von Interesse, sondern auch die Einschätzung und Güte von Ausbildungsstandards. Der ASB-Bundesverband entwickelt zusammen mit der Hochschule Bochum zurzeit eine Methode, diese Daten zu erfassen und Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern herzustellen. In einem Pilot-Workshop, der am 1. März 2016 im ASB Bochum durchgeführt wurde, gaben 34 Flüchtlinge bereitwillig Auskunft über ihre beruflichen Hintergründe.

Die beruflichen Hintergründe der Asylsuchenden werden einzeln erfasst und digitalisiert. So soll eine Datenbank entstehen, die den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert.

Foto: ASB/V. Bongartz

Schweißer, Zahnärzte, Mechaniker, Krankenpfleger oder Schuster: Unter den befragten Flüchtlingen war die Bandbreite der bisher ausgeübten Berufe groß. Einige von ihnen hatten keine Ausbildung, aber in der Heimat bereits einige Jahre Erfahrungen in verschiedensten Arbeitsfeldern gesammelt. Andere hatten bereits die Universität abgeschlossen. Die Erwartungen an die Arbeitsaufnahme in Deutschland blieben dabei realistisch. Viele konnten sich einen Einstieg in eher niedrigschwellige Arbeitssegmente etwa in der Autowäscherei, an der Tankstelle oder im Baugewerbe gut vorstellen.

Wartezeiten verkürzen

Bis Flüchtlinge in Deutschland eine Arbeit aufnehmen dürfen, vergehen oft viele Monate. Wenn es dann soweit ist, muss ihre Qualifikation erst geklärt werden und auch die Bedingungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt kennen die Menschen dann noch nicht. Mit dem Projekt soll diese Übergangszeit verkürzt werden. Geplant sind in einem ersten Schritt Weiterbildungsangebote innerhalb der ASB-Flüchtlingseinrichtung sowie kurze externe Hospitanzen oder Praktika. Dadurch sollen die Asylsuchenden einen ersten Einblick in das Arbeitsfeld erhalten und auch die Arbeitgeber können Rückmeldung über die beruflichen Kenntnisse geben.

Großer Zuspruch von den Flüchtlingen

Für Gabriele Mergener, Leiterin des ASB-Bildungswerks, war der Workshop ein Erfolg: „Die Bereitschaft, Auskunft zu geben, war sehr hoch. Als nächsten Schritt wollen wir nun Kontakte zu lokalen Unternehmen knüpfen. Wir schauen auch, wo der ASB selbst in Bochum und Umgebung die Kompetenzen und auch das Engagement der Menschen nutzen kann. Fragen des Aufenthaltsstatus sind daher schnellstmöglich zu klären."

Ziel nach der Erprobungsphase ist es, allen interessierten ASB-Verbänden das Konzept zur Bildungserfassung zugänglich zu machen.

Verena Bongartz