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Kreislaufstillstand/Wiederbelebung mit AED
Jahr der Ersten Hilfe

Erste Hilfe kann jeder!

In Deutschland erleiden jedes Jahr zwischen 40.000 und 64.000 Menschen einen Herzstillstand – 80 bis 90 Prozent überleben das nicht. Ein Grund dafür ist, dass hierzulande nur wenige Menschen Erste Hilfe leisten.

Erste-Hilfe-Ausbildung beim ASB Pforzheim-Enz

Erste-Hilfe-Wissen gehört in Deutschland noch nicht zur Allgemeinbildung - das soll sich ändern.

Foto: ASB/T. Ehling

Wenn in Norwegen oder Schweden ein Mensch mit Herz-/Kreislaufstillstand auf der Straße zusammenbricht, beginnt in 60 Prozent der Fälle einer der Umstehenden mit Wiederbelebungsmaßnahmen. In Deutschland machen dies nur 16 Prozent. Da die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einem Herzstillstand pro Minute ohne Hilfe um 10 Prozent sinkt, ist Zeit kostbar. Denn der Rettungswagen braucht von der Alarmierung bis zum Einsatzort meist mehr als 5 Minuten. Wenn bis dahin keiner hilft, wird es für den Betroffenen eng.

Fehlende Übung macht unsicher

Die meisten Menschen wollen helfen, sie wissen nur nicht wie. Denn ein Großteil von uns wird nur einmal im Leben zu einem Erste-Hilfe-Kurs verpflichtet – wenn es darum geht, den Führerschein zu machen. Das Gelernte ist ohne Übung schnell vergessen, vor allem, wenn man (zum Glück) zunächst erst einmal nicht Zeuge eines Notfalls wird. Was für Verletzte fatal sein kann, ist auch für die hilflosen Zeugen eine schlimme Erfahrung. Besonders, wenn es sich bei den Hilfsbedürftigen um Familienangehörige handelt.

Erste Hilfe kann jeder!

Eine Erfahrung, die keiner mach muss – denn Erste Hilfe kann jeder! Neben ein paar Grundkenntnissen ist sie vor allem eine Sache der Übung. Darauf macht der ASB in seinem Themenjahr Erste Hilfe aufmerksam. Dabei spricht er Politik und die Bevölkerung gleichermaßen an:

Von den politischen Entscheidungsträgern fordert der ASB, dass sie Anreize setzen, sich mit Erster Hilfe zu beschäftigen. Dazu hat der ASB, der in diesem Jahr auch den Vorsitz in der Bundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe (BAGEH) inne hat, politische Forderungen entwickelt. Diese umfassen u. a.

  • die Aufnahme von regelmäßigen Erste-Hilfe-Kursen in den Lehrplan ab der Grundschule,
  • wiederkehrende Kampagnen zur Erste-Hilfe-Aufklärung oder
  • die flächendeckende Einführung von öffentlich zugänglichen Automatisierten Externen Defibrillatoren (AED).

Seine Mitmenschen spricht der ASB durch lokale Aktionen an: So gibt es auf Regional- und Landesebene unter anderem einen Malwettbewerb für Kinder, bei dem sie zeigen sollen, was sie mit Erster Hilfe verbinden. Zudem können Interessierte online ihr Erste-Hilfe-Wissen durch einen wöchentlichen Erste-Hilfe-Tipp auffrischen.

Erste-Hilfe-Ausbildung reformiert

Der ASB setzt außerdem darauf, dass eine kürzlich in der BAGEH beschlossene Reform der Erste-Hilfe-Ausbildung sich positiv auf die Teilnehmerzahl der Kurse auswirkt: Ab dem 1. April 2015 dauern sowohl die Grundausbildung in Erster Hilfe als auch die Kurse zum Ersthelfer im Betrieb nur noch einen Tag statt wie bisher zwei Tage. Ein Grund der Verkürzung ist, dass viele Erste-Hilfe-Maßnahmen im Laufe der Jahre vereinfacht wurden. Zudem haben Studien bestätigt, dass Kursteilnehmer nachhaltiger Erste Hilfe lernen, wenn sich die Kurse auf die wesentlichen Inhalte beschränken. Das Ziel ist, dass mögliche Ersthelfer die wichtigsten Maßnahmen so sicher beherrschen, dass sie sie ohne lange nachzudenken anwenden, bis die Rettungskräfte übernehmen.

Und da ist jeder gefragt. Informieren Sie sich über das Kursangebot und machen Sie mit: Erste Hilfe kann jeder!