Eine zweite Welle übermäßig starker Regenfälle hat die dramatische Situation in Sri Lanka noch verschlimmert. Mehr als 1,2 Millionen Menschen sind von den Überschwemmungen betroffen.
Die ASB-Helfer bringen Hilfsgüter zu mehr als 15.000 Betroffenen.
Foto: ASB Sri LankaEs gab mehrere dutzend Tote, hunderttausende Menschen sind obdachlos geworden. Weite Teile der Ackerflächen sind überflutet. Die meisten Flüchtlinge haben in Schulen Zuflucht gefunden. Oft konnten sie nur das retten, was sie am Leibe trugen. Ein Großteil der Flüchtlinge hat nun innerhalb von wenigen Jahren bereits zum dritten Mal alles verloren: Auch beim Tsunami im Dezember 2004 und während des Bürgerkriegs (bis 2010) wurden die Regionen im Osten und Nordosten Sri Lankas besonders in Mitleidenschaft gezogen.
Mithilfe des Auswärtigen Amtes kann der ASB nachhaltige und schnelle Hilfe leisten. Insgesamt werden mehr als 8.000 Hygienepakete mit Seife, Waschpulver, Zahnpasta, Handtüchern und anderen wichtigen Hilfsgütern an die bedürftigsten Familien verteilt. So kann der ASB über 40.000 Menschen helfen, ansteckenden Krankheiten vorzubeugen.
Ziel der ASB-Hilfe ist es, die hygienische Situation der Flutopfer zu verbessern und den Ausbruch ansteckender Krankheiten und Seuchen zu verhindern. Dafür stellt der ASB täglich 50.000 Liter Frischwasser zur Verfügung, die mit einem Tanklastwagen zu den Notunterkünften gebracht und dort an die Familien verteilt werden. 5.000 Menschen bekommen so täglich ausreichend sauebres Wasser.
Zusätzlich reinigt der ASB 700 Brunnen, die bei der Flut verschmutzt wurden und repariert 150 von den Wassermassen zerstörte Wasserreservoirs. Mit Hilfe dieser Brunnen haben rund 14.000 Menschen wieder Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Bei Schulungen zum Thema Hygiene bringen ASB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den von den Fluten vertriebenen Menschen nahe, wie sie sich in den Notunterkünften und in den überschwemmten Gebieten am besten vor ansteckenden Krankheiten und Epidemien schützen können.
In den Gebieten, in denen das Wasser bereits zurückgegangen ist, räumt und reinigt der ASB Zufahrtswege, um den Menschen die Rückkehr in ihre Dörfer zu ermöglichen. Diese Stärkung der Infrastruktur macht es zudem möglich, Hilfe zu Menschen zu bringen, die bisher von keinerlei Hilfsmaßnahmen erreicht wurden.
Das Projekt wird aus ASB-Eigenmitteln und vom Auswärtigen Amt finanziert.
Hintergrund:
Seit Anfang Dezember 2010 gibt es in Sri Lanka extrem starke Regenfälle. Mehr als eine Million Menschenim Norden und Nordosten der Insel sind Opfer der Überschwemmung geworden. In den vergangenen drei Wochen hat es in diesen Regionen so viel geregnet wie normalerweise in einem ganzen Jahr. Viele Dörfer liegen bis zu drei Meter unter Wasser und sind nur mit dem Hubschrauber erreichbar.
Der ASB ist seit 2002 in Sri Lanka mit fünf internationalen und mehr als 200 lokalen Mitarbeitern tätig. Schwerpunkte der Projektarbeit sind Nothilfe, Wiederansiedelung und Rehabilitation, Frieden fördernde Maßnahmen, Projekte im Bereich Gesundheit und Behinderung sowie einkommenschaffende Maßnahmen.
Projekttitel: Nothilfe im Distrikt Batticaloa, Sri Lanka, bedingt durch Überschwemmungen
Projektregion: Ost- und Nord-Sri Lanka, Distrikte: Batticaloa und Vavuniya
Zielgruppe: Flutopfer, darunter besonders Familien mit Kindern, ältere und behinderte Menschen
Projektvolumen: 302.637 Euro
Finanzierung: Auswärtiges Amt / Eigenmittel
Laufzeit: 15. Januar 2011 - 14. August 2011