
Der Bürgerkrieg in Syrien zwingt immer mehr Menschen zur Flucht in die angrenzenden Länder. Der Libanon nimmt mehr Flüchtlinge auf als jeder andere syrische Nachbarstaat. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen waren es Anfang 2014 mehr als 902.000 Syrer.
Der ASB verteilt im Libanon Hilfsgüter für syrische Flüchtlinge.
Foto: Douglas A. YoungHinzu kommen libanesische Rückkehrer, die bis zum Ausbruch des Konflikts in Syrien lebten sowie palästinensische Flüchtlinge. Über die letzten zwei Jahre verursachte der Zustrom von Flüchtlingen und Rückkehrern ein Bevölkerungswachstum von mindestens 20 Prozent, was sich massiv auf die politische, soziale und wirtschaftliche Stabilität des Landes auswirkt.
Zu den Folgen zählen erhebliche Preissteigerungen für Lebenshaltungs- oder Mietkosten. Zugleich führt der Zustrom von unqualifizierten Arbeitskräften zu einem Verfall der Löhne.
Registrierung von Flüchtlingen
Viele syrische Flüchtlingsfamilien kommen bei Verwandten unter, andere mieten Wohnungen oder leben in Zelten. Sie lassen sich meist nach ihrer Ankunft nicht registrieren, ob aus Sicherheitsgründen oder aus Unwissen. Die Registrierung ist jedoch notwendig, damit sie auch zukünftig Unterstützungsangebote erhalten.
Der ASB unterstützt tausende syrische Flüchtlingsfamilien im Süd-Libanon und gewährleistet ihre Erstversorgung. „In den ländlichen Gebieten von Saida und El Nabatieh siedeln sich zunehmend syrische Flüchtlingsfamilien an, da dort, anders als in den Städten, noch Wohnraum und Arbeitsmöglichkeiten vorhanden sind“, erklärt Carsten Stork, Projektkoordinator für den Libanon beim ASB-Bundesverband.
Flüchtlinge, die weniger als einen Monat im Libanon leben, erhalten Haushaltsgegenstände und Hygieneartikel. So sind sie nicht gezwungen, ihre geringen Ersparnisse für die Anschaffung der Grundausrüstung auszugeben.
Die Verteilung der Hilfsgüter umfasst:
Die Auswahl der Flüchtlingsfamilien erfolgt in enger Abstimmung mit den libanesischen Gemeinden. Ein Zehntel der Hilfspakete wird zudem an bedürftige libanesische Haushalte verteilt, um Spannungen zwischen den Neuankömmlingen und den ansässigen Gemeinden zu vermeiden.
Ferner erhalten die Flüchtlinge Informationen über die Registrierung im Libanon, damit sie auch zukünftig Unterstützung erhalten. Dies erfolgt durch:
Zuletzt leistete die Schnelleinsatzgruppe FAST im Oktober 2012 medizinische Hilfe für syrische Flüchtlinge im Nordirak.