ASB-Hilfsmissionen in Guatemala
Ukraine

Ambulanter Pflegedienst für ehemalige NS-Zwangsarbeiter

In Charkiw werden seit 2008 über hundert ehemalige NS-Zwangsarbeiter, KZ-Überlebende und so genannte „Kinder des Krieges“ durch den Ukrainischen Samariterbund (SSU) ambulant betreut. Drei Pflegeteams des SSU kümmern sich professionell um die medizinische und hauswirtschaftliche Betreuung der alten und pflegebedürftigen Menschen.

ASB-Auslandshilfe

Die Mitarbeiter des Ukrainischen Samariterbunds kümmern sich professionell um die Betreuung der alten und pflegebedürftigen Menschen.

Foto: Foto: Ukrainischer Samariterbund

Die soziale Situation in der Ukraine ist schwierig. Die staatliche Unterstützung im sozialen Sektor ist nicht ausreichend, um alten, schwachen und kranken Menschen ein gesichertes, unabhängiges Leben zu ermöglichen. Ein flächendeckendes Netz von sozialen Einrichtungen und ambulanten Pflegediensten ist nicht vorhanden. Eine Finanzierung medizinisch-pflegerischer Hilfeleistungen seitens der Sozialämter gibt es nicht.

Insbesondere die Gruppe der ehemaligen NS-Zwangsarbeiter sind von Altersarmut betroffen. Sie leben heute meist von einer kleinen Rente, die durchschnittlich 60 bis 80 Euro beträgt. Viele von ihnen sind alleinstehend und pflegebedürftig, können sich aber pflegerische Unterstützung nicht leisten.

ASB-Hilfe:

In Charkiw werden seit 2008 über hundert ehemalige NS-Zwangsarbeiter, KZ-Überlebende und so genannte „Kinder des Krieges“ durch den Ukrainischen Samariterbund (SSU) ambulant betreut. Drei Pflegeteams des SSU kümmern sich professionell um die medizinische und hauswirtschaftliche Betreuung der alten und pflegebedürftigen Menschen. Die Wenigsten haben noch Angehörige und sind daher auf die Betreuung durch den Pflegedienst angewiesen, um ein menschenwürdiges Leben zu führen. Die Dienstleistungen werden in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Sozialdiensten der Stadt Charkiw erbracht.

Neben dem ambulanten Pflegedienst werden Pflegekurse für Angehörige angeboten, Fortbildungsmaßnahmen für Altenpflege-Fachkräfte durchgeführt, Freiwillige in das Projekt eingebunden, u.v.m.

Das Projekt hat auch zum Ziel, bei den zuständigen staatlichen Ämtern und Behörden das Verständnis für die Notwendigkeit zum Ausbau von Qualitätsstandards und Investitionen im Altenpflegebereich zu wecken.

Die Maßnahmen werden im Rahmen des humanitären Engagements für NS-Opfer in Osteuropa von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) und durch den ASB unterstützt. Nach Projektende soll der Folgebetrieb durch kommunale- und Landesmittel sowie Drittgelder sichergestellt werden.

Der ASB in Mittel- und Osteuropa:

Der ASB ist seit 1994 in Mittel- und Osteuropa aktiv und engagiert sich in vielfältiger Weise. Die ASB-Auslandshilfe unterstützt in zehn Ländern den Aufbau von nachhaltigen und eigenständigen Verbandsstrukturen bei den Partnerorganisationen, um nachhaltig das Wohl der Menschen in Mittel- und Osteuropa zu verbessern. Dazu zählen u.a. die Hilfe bei der Einrichtung von ambulanten Pflegediensten, Jugendaustauschmaßnahmen, Ausbildungseinheiten und Hilfsgüterlieferungen.

Daneben ist es dem ASB ein besonderes Anliegen, eine Anwaltschaft für kranke, schwache und bedürftige Menschen in Mittel- und Osteuropa zu übernehmen.

Projekttitel: Mobiler Pflegedienst für das Einzugsgebiet Charkiw/Urkraine
Projektregion: Ukraine, Charkiw
Zielgruppe: Hundert alleinstehende ehemalige NS-Zwangsarbeiter
Projektvolumen: 150.000 €
Finanzierung: Regionalverwaltung Charkiw/Stiftung EVZ/Eigenmittel
Laufzeit: 2008 – 2014