Hurrikan Melissa hinterlässt katastrophale Zerstörung
Nach dem Durchzug von Melissa haben heftige Regenfälle im Süden und Westen Haitis verheerende Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst. Der ASB ist im Einsatz und ruft zu Spenden auf.
Besonders betroffen ist die Region Grand Sud: In Petit-Goâve wurden am 31. Oktober über 23 Todesopfer und große Sachschäden gemeldet. In Port-Salut verloren rund 1.900 Menschen ihr Zuhause. Zahlreiche Häuser stehen unter Wasser, Notunterkünfte sind überfüllt, und vielerorts fehlt der Zugang zu sauberem Trinkwasser.

ASB-Teams leisten Soforthilfe
Die Mitarbeitenden des ASB-Länderbüros Haiti arbeiten eng mit den lokalen Behörden zusammen, um die Versorgung der betroffenen Bevölkerung sicherzustellen. In Port-Salut konnten drei funktionierende Notunterkünfte eingerichtet werden: Zwei kleinere Zentren beherbergen jeweils etwa 200 Personen, ein dritter Standort bietet über 1.500 Menschen Schutz – darunter viele Kinder und ältere Erwachsene.
Entlang der Küste wurden Fischereibetriebe schwer getroffen: Boote, Netze und Ausrüstung wurden zerstört, zahlreiche Familien verloren ihre Existenzgrundlage. Auch im ländlichen Raum sind die Folgen gravierend. Viehverluste und verwüstete Gärten gefährden die Ernährungssicherheit vieler Haushalte. Im Département Grand’Anse wurden zudem über 56 Notunterkünfte registriert, in denen derzeit mehr als 4.500 Menschen Zuflucht gefunden haben.
Dringender Handlungsbedarf
Die humanitäre Lage bleibt angespannt. Besonders kritisch sind die Bereiche Wasser, Sanitär und Hygiene (WASH), Unterkunft, Ernährung und Gesundheit:
WASH: Viele Wasserstellen sind kontaminiert, Latrinen beschädigt. Es werden dringend Hygienesets, Chlorierungsmittel und Reparaturen an zentralen Wasserpunkten benötigt.
Unterkunft: Überfüllte Notunterkünfte schränken die Privatsphäre ein. Der ASB unterstützt die Menschen in den Camps.
Ernährung: Durch den Verlust von Vorräten und Wohnraum brauchen zahlreiche Familien rasch Lebensmittelhilfen in Form von Bar- oder Sachleistungen.
Gesundheit: Das Risiko wasserbedingter Krankheiten wie Durchfall oder Hautinfektionen steigt deutlich. Medizinische Notfallpakete mit Basismedikamenten und Desinfektionsmitteln sind unerlässlich.
Der ASB ist gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen vor Ort im Einsatz, um die Betroffenen mit dem Nötigsten zu versorgen und die schlimmsten Folgen der Katastrophe abzumildern.
