So machen wir Vielfalt sichtbar
Vielfalt gehört im Arbeiter-Samariter-Bund zum gelebten Alltag. In der Pflege zeigt sie sich ebenso wie in der Jugendhilfe, im Rettungsdienst und im freiwilligen Engagement. Zum Deutschen Diversity-Tag am 27. Mai 2025 brachte der ASB-Bundesverband gemeinsam mit dem Fachforum Vielfalt Menschen aus dem gesamten Verband digital zusammen.

Der ASB zeigt Haltung und setzt sich für Vielfalt ein.
Foto: ASB/HannibalIn Kurzpräsentationen wurden beispielhafte Projekte vorgestellt, die zeigen: Der ASB engagiert sich tagtäglich für ein respektvolles, sensibles Miteinander. Dabei wurde deutlich, dass Vielfalt nicht nur ein Ziel ist, sondern eine Haltung, die verbindet – über Regionen, Altersgruppen und Lebensrealitäten hinweg.
Moderiert wurde der Abend von Dr. Jarno Lang, Landesgeschäftsführer des ASB Bayern. Er bedankte sich bei allen Beteiligten und verwies auf die gesellschaftspolitische Bedeutung des Themas. Angesichts weltweit zunehmender autoritärer Entwicklungen sei es wichtig, klar Stellung zu beziehen: „Der ASB wird den Kernwert Vielfalt nicht fallen lassen, wie es manch anderes Unternehmen tut. Im Gegenteil: Vielfalt gehört zu uns und wir werden weiter dafür einstehen.“
Neun Projekte mit Vorbildcharakter
Den Auftakt machte Carolin Rajczyk (LV Bayern), die ihre Arbeit als Vielfaltsbeauftragte vorstellte. Ziel ist es, den Verband so aufzustellen, dass Diskriminierung keinen Platz hat und Vielfalt in Personalentscheidungen und im Arbeitsalltag mitgedacht wird.
Thomas Müffke (ASB Frankfurt) präsentierte das Projekt World Kitchen: Menschen mit Fluchterfahrung kommen zusammen, kochen, lernen voneinander und gestalten den Begegnungsraum selbst mit. Die Küche wird so zum Ort der Teilhabe und Selbstermächtigung.
Nadine Tjessem (ASB Hamburg) präsentierte das Café Freiraum, ein niedrigschwelliges Betreuungsangebot für an Demenz erkrankte Menschen. Das Konzept basiert auf Begegnung, biografischem Zugang und Kleingruppenarbeit.
Kevin Henkel (ASJ Leipzig) zeigte mit Teddy-Erste-Hilfe, wie Kinder in Kitas und Grundschulen spielerisch lernen, in Notfällen zu helfen. Dabei wird nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Selbstvertrauen und Empathie gestärkt.
Caroline Atmaca (ASB Ruhr) stellte die interkulturelle Tagespflege in Bottrop vor. Ein mehrsprachiges Team, halal-Verpflegung und das gemeinsame Feiern religiöser und kultureller Feste schaffen einen inklusiven Ort, an dem sich ältere Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zu Hause fühlen können.
Frank Hoyer (ASB NRW) berichtete vom ASB-Engagement beim ColognePride. Der Verband zeigt dort sichtbar Flagge für Vielfalt, unterstützt die Vernetzung von Mitarbeitenden und wirbt mit einer klaren Haltung auch um neue Fachkräfte.
Rokhshana Khorosh (ASB Münsterland) zeigte mit Projekten wie 3d und dem Frauencafé Waldsiedlung, wie Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung gestärkt werden. Durch Sprachkurse, Begleitung im Alltag und kulturelle Angebote entsteht Teilhabe, die nah an den Lebensrealitäten der Frauen ansetzt.
Mit dem Reflexiven Einsatztraining stellte Christopher Cordes (LV Bremen) ein innovatives Format für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste vor. Das wissenschaftlich begleitete Format unterstützt Einsatzkräfte dabei, eigene Werte zu reflektieren, Vorurteile abzubauen und professionell mit Belastungen umzugehen.
Den Abschluss bildete Anita Moll (LV Mecklenburg-Vorpommern) mit einem Begleitprogramm für ausländische Fachkräfte. Von der Kontaktaufnahme bis zur Begleitung im Alltag stehen Orientierung, Sprachförderung und eine Willkommenskultur im Mittelpunkt.
Thematische Vertiefung und gemeinsamer Abschluss
Im Anschluss an die Projektvorstellungen konnten sich die Teilnehmenden in drei thematischen Sessions austauschen. Die Gesprächsräume zu „Geschlecht und sexueller Identität“, „Teilhabe und Integration“ sowie „Bildung, Prävention und Kinder“ griffen die Bandbreite der vorgestellten Ansätze auf und boten Raum für fachlichen Dialog. Auch wenn die Zeit begrenzt war, wurde deutlich, wie groß das Interesse und der Bedarf an weiteren Vernetzungsformaten im Verband ist.
Abschließend erinnerte Jarno Lang an die gesellschaftliche Verantwortung, die mit unserer Arbeit verbunden ist. Vielfalt ist keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Wert, der verteidigt werden muss. Gerade in Zeiten, in denen demokratische Prinzipien weltweit unter Druck geraten. Als positives Beispiel verwies er auf einen Auftritt von Bruce Springsteen in Manchester, bei dem sich der Musiker klar gegen autoritäre Entwicklungen in den USA aussprach. Dies sei ein eindringlicher Appell, nicht zu schweigen, sondern Stellung zu beziehen.
Auch der ASB bleibt dran: Das Fachforum Vielfalt wird die Impulse des Diversity-Tags aufgreifen und weiterentwickeln. Geplant ist ein Fachtag im Herbst sowie eine Folgeveranstaltung im kommenden Jahr. Wer sich einbringen oder vernetzen möchte, ist herzlich eingeladen, sich zu beteiligen. Denn Vielfalt endet nicht am Tag der Veranstaltung, sie beginnt mit gemeinsamem Engagement.