Solidarität mit der zivilen Seenotrettungsorganisation SOS Humanity
Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) setzt sich weltweit für humanitäre Prinzipien und den Schutz von Menschenleben ein. In dieser Verantwortung und entgegen angekündigter finanzieller Streichungen durch die Bundesregierung unterstützt der ASB auch zukünftig die Arbeit von SOS Humanity.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2015 engagiert sich die Hilfsorganisation SOS Humanity für die Rettung von Geflüchteten im Mittelmeer. Seit 2019 fördert der ASB die wichtige Arbeit der zivilen Seenotrettung und zeichnete die Crew des Rettungsschiffs Humanity 1 für ihren unermüdlichen Einsatz 2023 mit dem Annemarie-Renger-Preis aus.
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„Die aktuellen humanitären Krisen erfordern gemeinsames Handeln, und der ASB steht solidarisch an der Seite von SOS Humanity.”
Knut Fleckenstein
ASB-Bundesvorsitzender
Zivile Seenotrettung als humanitäre Pflicht
2024 ertranken mehr als 2.000 Menschen im Mittelmeer, und auch in diesem Jahr sind bereits 748 Menschen bei der Flucht vor Kriegen und Hunger auf See ums Leben gekommen.
„Es war mir bewusst, wie gefährlich die Überfahrt ist. Aber es ist besser, im Mittelmeer zu sterben als an Land in Libyen. Denn dort ist man noch weniger wert. Wenn du im Mittelmeer stirbst, wird dein Körper vielleicht im Meer versinken. Aber wenn du als Ausländer in Libyen stirbst, weiß niemand, wo deine Leiche liegt. Sie werden sie mitnehmen und wer weiß, ob sie sie nicht wegwerfen. In Libyen ist nicht einmal dein toter Körper sicher“, berichtet der 18-jährige Buba (Name geändert) aus Gambia. Er wurde im Oktober 2022 von der Humanity 1-Crew gerettet.
Die aktuellen Zahlen verdeutlichen erneut die Dringlichkeit ziviler Seenotrettungen. SOS Humanity hat seit 2016 bereits mehr als 34.600 Menschenleben gerettet und ist ein Beleg dafür, wie wichtig zivilgesellschaftliches Engagement besonders in Krisenzeiten ist.
Wegfall von staatlichen Fördermitteln
Ende Juni 2025 bestätigte das Auswärtige Amt, dass die Bundesregierung die finanzielle Förderung für die zivile Seenotrettung einstellen wird. Damit widerspricht die Bundesregierung einem Beschluss des Deutschen Bundestages aus dem Jahr 2022, in dem festgelegt wurde, dass die Unterstützung für zivile Seenotrettung bis 2026 fortgeführt werden soll.
Die aktuellen Streichungen gefährden die lebenswichtige Arbeit von SOS Humanity. „Wir sind nicht überrascht, aber dennoch empört, dass diese ohnehin bescheidene Unterstützung von zwei Millionen Euro pro Jahr für zivile Seenotrettungsorganisationen von der neuen Bundesregierung vorzeitig gestrichen wurde”, sagt Till Rummenhohl, Geschäftsführer von SOS Humanity.
Dieser Schritt folgt dem europäischen Trend, die Rettung von Menschenleben auf See der Zivilgesellschaft zu überlassen. Bereits seit zehn Jahren übernehmen Nichtregierungsorganisationen die Aufgaben, die die Staaten nicht mehr erfüllen.
Der ASB wird auch weiterhin die wichtige Arbeit der Lebensretter: innen auf See unterstützen und steht an der Seite von SOS Humanity – für eine humane und solidarische Gesellschaft.