Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Venezuela und Kolumbien
In einer Region, die sich noch nicht von den jüngsten Wirbelstürmen „Eta“ und „Iota“ erholt hatte, verursachte der Hurrikan „Julia“ Anfang Oktober 2022 schwere Verwüstungen mit 93 Todesopfern und Schäden in Höhe von rund 500 Millionen Dollar, insbesondere in Nicaragua und Guatemala. Während dieser Zeit schränkten die hohen Preise in Zentralamerika den Kauf von Nahrungsmitteln ein und führten bei den armen ländlichen Haushalten zu einer angespannten Situation.

Klimawandel – Ernährungssicherheit und Lebensgrundlagen
Der ASB setzt sich weiterhin aktiv gegen den Klimawandel und für die Ernährungssicherheit in der Region ein. Durch seine Hilfsprojekte erhielten Tausende von Familien im Trockenkorridor von Guatemala, Honduras, El Salvador und Nicaragua Zugang zu mehr Nahrungsvielfalt und damit zu einer besseren Ernährung, außerdem wurden Geschäftsinitiativen für Frauen und Menschen mit Behinderungen entwickelt. Die Projekte erleichtern den Übergang von einem traditionellen landwirtschaftlichen System zu einer dürreresistenteren Landwirtschaft und die Einrichtung innovativer Elemente wie eines Dürre-Frühwarnsystems.

„Mit den Gemüsepflanzen, die wir vom ASB erhalten haben, können wir unsere Familien ernähren. Das Ernährungstraining hat uns auch sehr geholfen. Nun versuchen wir, gut und vor allem gesund zu essen."
Hector Canales
Gemüsefarmer in der Gemeinde El Amatillo
Katastrophenvorbeugung und Verringerung des Katastrophenrisikos
Menschen mit Behinderungen und andere Risikogruppen sind von Katastrophen überproportional stark betroffen. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zurfolge wird davon ausgegangen, dass die Sterblichkeitsrate von Menschen mit Behinderungen doppelt so hoch ist wie die der Allgemeinbevölkerung.
Daher schließen die Programme und Projekte des ASB Menschen mit Behinderungen in das Katastrophenrisikomanagement und humanitären Maßnahmen aktiv mit ein. Im letzten Jahr hat der ASB im Rahmen des Wiederaufbaus nach der Corona-Pandemie seine Tätigkeit in Partnerschaft mit Organisationen von Menschen mit Behinderungen auf Venezuela und Kolumbien ausgeweitet und unterstützt gemeinsam mit dem lateinamerikanischen Netzwerk RIADIS die Schulungs- und Lobbyarbeit.
Verringerung von Migrationsursachen
Fehlende Arbeitsmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven, Gewalt und die Folgen von Naturkatastrophen und der Klimakrise drängen Millionen Menschen in Mittelamerika zur Migration, wobei viele ihr Leben riskieren. 40 Prozent der Migrierenden sind Familien und mehr als 15 Prozent unbegleitete Minderjährige.
Der ASB fördert die Schaffung von Arbeitsplätzen und Berufsausbildung sowie die Bereitstellung sicherer Räume und schützender Gemeinden, um bessere Lebensbedingungen und Perspektiven für einen Verbleib im Heimatland zu schaffen. 2022 konzentrierten sich die Maßnahmen auf die Entwicklung einer lokalen Migrationspolitik, die Einrichtung von Arbeitsämtern und Berufsausbildungskursen, die Unterstützung von Unternehmensgründungen mit Startkapital sowie die Förderung einer Kultur des Friedens.

Humanitäre Nothilfe
Hurrikan „Julia" traf in Nicaragua auf Land, zog vom Atlantik zum Pazifik und richtete in Teilen der Karibik und Mittelamerikas schwere Schäden an. Gemeinsam mit FECONORI, dem Dachverband von Organisationen von Menschen mit Behinderungen, leistete der ASB humanitäre Hilfe für betroffene Familien an der südlichen Karibikküste Nicaraguas in den Gemeinden El Rama, Bluefields und Pearl Lagoon.
Der ASB half mit Nahrungsmitteln sowie Hygienepaketen und verteilte orthopädische Hilfsmittel (Rollstühle, Gehhilfen). Außerdem informierte der ASB in Sensibilisierungsworkshops über Vorbereitungs-, Reaktions- und Wiederaufbauprozesse.