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Haiti | Karibik

Hilfe für Vertriebene: Nachhaltige Ernährung, Wasser und finanzielle Stabilität| Haiti

Der ASB unterstützt Gemeinden in Camp-Perrin und Jérémie im Süden Haitis. Hier haben tausende vertriebene Familien aus der Hauptstadt Port-au-Prince Zuflucht gesucht. Die Zuwanderung hat die begrenzten Ressourcen der Aufnahmegemeinden stark belastet. Das Projekt leistet Nahrungsmittelhilfe, unterstützt die kleinbäuerliche Landwirtschaft und verbessert den Zugang zu Trinkwasser. Durch die Förderung von Spargruppen wird die finanzielle Widerstandsfähigkeit der Menschen gestärkt. Darüber hinaus fördern Sensibilisierungsveranstaltungen zu Gender und Führungskompetenzen den sozialen Zusammenhalt und die Resilienz in Krisenzeiten.

Das Projekt

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    Projekttitel: Ernährungssicherung durch Lebensmittelhilfe und die Einrichtung von Familien- und Gemeinschaftsgärten in Camp-Perrin und Jérémie

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    Projektregion: Gemeinden Camp-Perrin (Departement Sud) und Jérémie (Departement Grand’Anse)

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    Finanzierung: Aktion Deutschland Hilft 

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    Projektvolumen: 1.248.483 Euro (erste Phase: 190.161 Euro | Zweite Phase: 1.058.321 Euro) 

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    Projektlaufzeit: erste Phase: August 2024 – Dezember 2024; Zweite Phase: März 2025 – Dezember 2026

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    Zielgruppe: Binnenvertriebene, aufnehmende Familien, die Vertriebene aufnehmen, alleinerziehende Mütter und Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen 

     

Haiti erlebt eine der schlimmsten Ernährungskrisen seiner Geschichte. Fast die Hälfte der Bevölkerung leidet unter Hunger. Bewaffnete Banden haben Tausende Menschen zur Flucht aus der Hauptstadtregion gezwungen. Viele Familien suchen Zuflucht in sicheren Gebieten wie Camp-Perrin und Jérémie im Süden Haitis. Die Gastfamilien haben Mühe, ihre knappen Ressourcen zu teilen. Dürren und Überschwemmungen haben viele Ernten zerstört und steigende Preise machen lebensnotwendige Güter für die Menschen unerschwinglich. Viele der Vertriebenen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser und kein regelmäßiges Einkommen und daher Schwierigkeiten ihr Leben in der neuen Heimat wieder aufzubauen. 

Verteilung von Lebensmittelgutscheinen

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Der ASB stellt im Rahmen des zweistufigen Projekts 2.200 Lebensmittelgutscheine bereit. Die Gutscheine ermöglichen den Erhalt von Paketen, die lokal verfügbare Grundnahrungsmittel wie Reis, Bohnen, Pflanzenöl, Nudeln, Milch, Zucker und Salz enthalten. Eine fünfköpfige Familie kann so einen Monat lang versorgt werden. In der ersten Projekthase erhielten 700 vertriebene Familien Lebensmittelpakete. In der zweiten Phase wurde die Verteilung der Lebensmittelpakete auf 1.500 Familien ausgeweitet, darunter die 700 zuvor unterstützten Haushalte und 800 weitere Familien, die von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen sind. 

Nachhaltige Familiengärten

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1100 Haushalte erhalten Unterstützung beim Anlegen von agroökologischen Familiengärten, um eine nachhaltige (Eigen-)Versorgung mit gesunden Lebensmitteln zu sichern. Die Familien erhalten Saatgut, Werkzeuge und Schulungen in umweltfreundlichen Gartenbautechniken. Ziel ist es die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern und den Wasserverbrauch zu senken. Die Familien bauen Gemüse, Obst, Kräuter und Heilpflanzen an und schützen dabei das Ökosystem. Durch den Verkauf von Überschüssen erzielen die Familien ein eigenes Einkommen und sind so weniger abhängig von Nahrungsmittelhilfen. 

Förderung von Spargruppen

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Der ASB unterstützte die Gründung von 100 Spargruppen mit 2.500 Mitgliedern, in denen Familien ihre Ersparnisse zusammenlegen und darüber Kleinkredite erhalten können. So können die Mitglieder der Spargruppen einkommensschaffende Aktivitäten zu entwickeln, mit denen sie unter anderem Schulgebühren und Arztkosten bezahlen können. 

Um den langfristigen Erfolg sicherzustellen, werden acht Gemeindevertreter: innen geschult, die Finanzwissen vermitteln und die Familien bei der Budgetplanung und Einkommenssteigerung unterstützen. 

Zugang zu sauberem Wasser

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Rund 10.000 Menschen erhalten Zugang zu sauberem Wasser durch zwei wichtige Projektmaßnahmen: 

Aufgrund der großen Wasserproblematik in der Projektregion wurden in der ersten Projektphase unter Einsatz mobiler Wasserfilteranlagen (Sky Hydrants) nahezu 100,000 Liter Trinkwasser an 900 Haushalte mit fehlendem Zugang zu Trinkwasser verteilt. In der zweiten Phase des Projekts werden sechs permanente Wasserstellen mit integrierten Reinigungssystemen neu gebaut oder saniert. Jede Wasserstelle verfügt über ein Aufbereitungssystem zur Verbesserung der Wasserqualität und zur Vorbeugung von Krankheiten. Um die Nachhaltigkeit des Projekts zu gewährleisten, werden lokale Wassermanagementkomitees geschult, die die Wasserstellen anschließend warten und verwalten. Durch den Zugang zu Trinkwasser können Familien ihre Hygiene verbessern, wasserbedingte Krankheiten reduzieren und weniger Zeit mit Wasserholen verbringen, so dass Kinder sich auf die Schule konzentrieren und Eltern produktiven Tätigkeiten nachgehen können. 

Unterstützung von Familien durch Viehzucht 

<h3>Unterstützung von Familien durch Viehzucht </h3>

150 Familien mit geringem Einkommen und schulpflichtigen Kindern, erhalten Ziegen, um sich eine kleine Herde aufzubauen und hierdurch zusätzliches Einkommen zu erzielen, so dass die Bezahlung von Schulgebühren gewährleistet werden kann. Nebenbei profitieren die Familien von der direkten Versorgung mit Milch. Um den langfristigen Erfolg sicherzustellen, erhalten sechs junge Menschen eine Basisausbildung in Tiermedizin, die sie befähigt, häufige Tierkrankheiten zu behandeln und ihre Unterstützung auch anderen Bauern in ihrer Gemeinde anzubieten. 

Unterstützt durch:

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