ASB fordert: Verbände müssen mit ihrer Expertise mit an den Tisch
Die heute startende Bund-Länder-Pflegekommission hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, die noch in diesem Jahr erreicht werden sollen. Der ASB appelliert gemeinsam mit anderen relevanten Organisationen an die politischen Entscheidungsträger aus Bund, Ländern und Kommunen, die jahrzehntelange Erfahrung und Expertise der Wohlfahrtsverbände direkt in den aktuellen Prozess der Pflegereform mit einzubeziehen.
Deutschland steht vor einem Wendepunkt in der Pflegepolitik. Die Pflegeversicherung, einst geschaffen, um Pflegebedürftigkeit von der Armutsfalle zu befreien, hat ihr Versprechen nicht eingelöst. Mehr als ein Drittel der Pflegebedürftigen sind inzwischen auf Sozialhilfe angewiesen, Tendenz steigend. Der Pflegealltag in Deutschland ist geprägt von enormen Eigenanteilen, die Familien oft an ihre finanziellen Grenzen bringen.
Und die Situation von Pflegebedürftigen droht sich weiter zu verschlechtern: Durch Leistungskürzungen und steigende Kosten. Der ASB warnt seit langem davor, die geplante Pflegereform zulasten der Pflegebedürftigen auszurichten und fordert mit einer solidarischen Pflegevollversicherung einen Systemwechsel.
Als Mitglied des Bündnisses für eine solidarische Pflegevollversicherung drängt der ASB auf eine langfristig tragfähige Lösung zur Finanzierung der Pflege. „Besonders die finanziell prekäre Lage der Pflegeversicherungen darf nicht dazu führen, dass Leistungen gekürzt oder in den privaten Vorsorgebereich überführt werden“, sagt ASB-Hauptgeschäftsführer Dr. Uwe Martin Fichtmüller. „Es ist dringend notwendig, dass Pflege für alle Menschen bezahlbar, solidarisch und fachlich hochwertig bleibt.“
Bereits Anfang des Jahres hatte das Bündnis mit einer unabhängigen Studie gezeigt, wie der Weg zu einem zukunftsfähigen und gerechten Pflegesystem aussehen kann: https://www.asb.de/news/pflegeversicherung-am-scheideweg