Zwei Preise, viel Anerkennung – der ASB bei der „Helfenden Hand 2025“
Berlin, Bundesinnenministerium, 1. Dezember 2025: Schon im Foyer, wo die nominierten Teams ihre Projekte auf Stellwänden präsentierten, war zu spüren, dass dies kein gewöhnlicher Termin war. Zwischen Einsatzanzügen, Lagekarten, Fotos und Modellen herrschte eine Mischung aus Konzentration und fast feierlicher Vorfreude. Menschen aus allen Ecken des Bevölkerungsschutzes standen zusammen, erklärten ihre Ideen, hörten einander zu, verglichen Erfahrungen.

Regina Klostermann (l.) und Daniela Dohr haben für den ASB Rhein-Erft/Düren mit ihrem Projekt "Wasserrettung meets Katastrophenschutz" den 1. Platz in der Kategorie Nachwuchsarbeit beim Förderpreis "Helfende Hand" gewonnen.

Der Parlamentarische Staatssekretär Christoph de Vries (l.) hat im Bundesinnenministerium die Preise übergeben: Auch an das Team des ASB Bremen, für ihr Projekt das "Reflexive Einsatztraining (RET) hat Carsten Roelecke (2.v.l.), Landesvorsitzender ASB Bremen, die Auszeichnung entgegen genommen.
Als am frühen Abend die Türen zum Festsaal geöffnet wurden, wussten viele bereits, dass die Ausgabe 2025 des Förderpreises „Helfende Hand“ mehr Geschichten erzählen würde als nur die von Platzierungen. Und der ASB würde an diesem Abend gleich zweimal im Rampenlicht stehen.
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Die Idee, Einsatzkräfte zu stärken – bevor etwas passiert
In der Kategorie Innovative Konzepte wurde der ASB-Landesverband Bremen ausgezeichnet – für eine Idee, die so schlicht wie notwendig klingt: Einsatzkräfte sollen nicht erst dann Unterstützung bekommen, wenn sie einen traumatischen Einsatz hinter sich haben, sondern schon davor.
Das „Reflexive Einsatztraining (RET)“ ist ein Konzept, das Polizist:innen, Feuerwehrleute, Rettungsdienstler und Katastrophenschützer in geschützten Workshops über Menschenwürde, Gewalt, Tod und Resilienz sprechen lässt. Entwickelt wurde es in einer ungewöhnlich breiten Bremer Kooperation aus Blaulichtorganisationen, Hochschule und Praxispartnern.
Carsten Roelecke, Landesvorsitzender des ASB Bremen und zugleich Einsatztrainer, beschreibt die Stimmung im Team so: „Dass wir nominiert wurden, war für uns schon eine große Ehre“, sagt er. „Wir haben hier ein Konzept entwickelt, das es bundesweit so noch nicht gibt. Dass die Jury es würdigt, zeigt uns, dass wir einen Nerv getroffen haben.“
Als dann klar wird, dass das Projekt einen Preis erhält, wirkt Roelecke kurz überrascht, dann gelöst. „Der Preis zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt er später. Das Preisgeld werde direkt in die Weiterentwicklung des Trainings fließen. „Aber natürlich“, fügt er mit einem Lächeln hinzu, „wird es vorher eine kleine Feier mit der Projektgruppe geben.“
Kinder, die wissen wollen, wie man rettet
Noch größer fällt die Freude beim ASB Rhein-Erft/Düren aus. Ihr Projekt „Wasserrettung meets Katastrophenschutz“ gewinnt den ersten Preis in der Kategorie Nachwuchsarbeit – ein Programm, das Kinder ab der 5. Klasse an realitätsnahe Übungen am Wasser heranführt und ihnen zeigt, wie man im Notfall richtig reagiert.
Daniela Dohr, die das Projekt mitentwickelt hat, wirkt beim Pressetermin immer noch ein wenig ungläubig. „Wir erklären Jugendlichen, wie sie resilienter werden“, sagt sie. „Dass wir dafür einen Preis bekommen – damit haben wir wirklich nicht gerechnet. Wir sind überwältigt.“
Die 9.000 Euro Preisgeld fließen, so Dohr, zurück in das Projekt: mehr Material, mehr Einsätze, mehr junge Menschen, die lernen sollen, dass sie im Ernstfall helfen können. Es ist die Art von Idealismus, die an diesem Abend häufiger zu spüren ist: nicht laut, aber überzeugend.
Ein Abend, der zeigt, wie viel Zukunft im Ehrenamt steckt
Die Übergabe der Preise übernimmt der Parlamentarische Staatssekretär Christoph de Vries, der von der „Kraft und Innovationsfreude des Ehrenamtes“ spricht. Auch Jury-Mitglied Michael Schnatz, Fachbereichsleiter Bevölkerungsschutz im ASB-Bundesverband betont, wie schwer die Entscheidungen in diesem Jahr gewesen seien. Er sagt später: „Diese Projekte zeigen eine beeindruckende Bandbreite an Engagement und Herzblut. Die ASB-Initiativen aus Bremen und Rhein-Erft/Düren haben uns besonders überzeugt – sie stärken Menschen, bevor sie in belastende Situationen geraten, und sie begeistern gleichzeitig junge Menschen für das Ehrenamt. Genau solche Ideen machen unseren Bevölkerungsschutz zukunftsfähig.“
Zwei Preise, ein Signal
398 Bewerbungen gab es in diesem Jahr, 16 Teams standen im Finale. Dass gleich zwei ASBProjekte ausgezeichnet wurden, ist nicht nur eine Anerkennung für gutes Konzeptdesign. Es ist ein Signal: Der Bevölkerungsschutz verändert sich – und er wird dort am stärksten, wo Menschen mutig Neues ausprobieren und dabei das Wohl anderer in den Mittelpunkt stellen.
Als die Veranstaltung endet und die Teams ihre Stellwände abbauen, ist der Stolz greifbar. Auf den Fotos halten Menschen Urkunden in der Hand, manche tragen Einsatzjacken, andere Anzug und Krawatte. Doch alle verbindet eines: Sie stehen für eine Arbeit, die häufig im Hintergrund geschieht – aber an diesem Abend zu Recht im Scheinwerferlicht.
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