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ASB-Kältehilfe

Samariterinnen und Samariter im Einsatz für wohnungslose Menschen am Kölner Hauptbahnhof

Der ASB setzte auch in diesem Jahr ein eindrucksvolles Zeichen der Solidarität: Am 5. Dezember engagierten sich zahlreiche Samariter:innen in Köln und weiteren Städten bei der jährlichen Kältehilfe-Aktion für obdach- und wohnungslose Menschen. Mit tatkräftiger Unterstützung von ASB-Präsidentin Katarina Barley verteilten sie Hilfsgüter und warme Mahlzeiten. Neben der akuten Hilfeleistung ging es auch darum, das Bewusstsein für die herausfordernde Lebenslage wohnungsloser Menschen zu schärfen, deren Zahl in Deutschland bedrohlich steigt.

In Köln kamen rund 200 obdachlose Menschen am „Heldenwagen“ des ASB zusammen, der in diesem Jahr bereits zum neunten Mal auf dem Breslauer Platz mit einem hochmotivierten Team Freiwilliger bereitstand. Eifrig wurden rund 150 Schlafsäcke, 150 Hygiene-Sets, selbstgebackene Kekse aus der ASB-Küche, warmes Essen und Getränke sowie selbstgestrickte Socken und Schals verteilt – für alles gab es dankbare Abnehmer:innen.

„Niemand darf im Winter vergessen werden“

„Wenn die Temperaturen fallen, dürfen wir nicht zulassen, dass Menschen auf der Straße ungeschützt bleiben. Die Kältehilfe des ASB zeigt, was unseren Verband ausmacht: konkrete Unterstützung, die sofort wirkt, und eine Haltung, die niemanden zurücklässt. Jeder Schlafsack, jede warme Mahlzeit und jede Begegnung auf Augenhöhe sendet das Signal, dass niemand vergessen ist. Mein großer Dank gilt allen Engagierten, die in Köln und bundesweit dafür sorgen, dass Wärme und Würde auch im Winter ihren Platz haben“, erklärt ASB-Präsidentin Katarina Barley.

Versorgung, medizinische Hilfe und herzliche Begegnungen

Fürsorglich kümmerten sich auch die Ehrenamtlichen der Partnerorganisation Helping Hands Cologne um die Verpflegung mit warmem Essen und Getränken wie Kaffee, Wasser und Tee. Die medizinische Versorgung hatte der ASB-Ortsverband Köln übernommen. Im Rettungswagen der Kölner Samariter:innen gab es zahlreiche kleine Blessuren zu versorgen – hier ein Pflaster für die Schnittwunde am Finger, dort ein erneuerter Knieverband.

„Viele Obdachlose scheuen den Arztbesuch – aus Scham oder schlicht, weil sie keine Krankenversicherung haben. So manches Pflaster ist gleichzeitig eine Wohltat für die Seele“, erklärt Bianca Knop, Assistentin der ASB-Bundesgeschäftsführung und seit Jahren ehrenamtlich für die ASB-Kältehilfe im Einsatz. Sie freute sich über die große Resonanz an diesem nasskalten Dezemberabend in der Domstadt: „Das Leuchten in den Augen, die Dankbarkeit für etwas Zuwendung, eine warme Suppe und die Möglichkeit des Austauschs – das spricht für sich.“

Viele waren nicht zum ersten Mal dabei

Die Menschenschlange zog sich über den ganzen Bahnhofsplatz und viele kamen nicht zum ersten Mal hierher. So wie Salvatore R.; er kennt die Helping Hands von deren wöchentlichen Rundgängen und hat von ihnen auch in diesem Jahr erfahren, wann die gemeinsame Kältehilfe-Aktion stattfindet.

„Hier bekomme ich einen neuen Schlafsack, meiner ist etwas kaputt und durch den vielen Regen eigentlich immer nass und kaum noch nutzbar. Jetzt wird mir die nächsten Nächte nicht mehr ganz so kalt. Ich habe auch einen Schal bekommen und selbstgemachte Kekse, wie von meiner Oma früher“, freut er sich. Das Gebäck ist das Highlight. Manche Kekse sind schnell verputzt, andere werden wie ein kleiner Schatz gehütet oder in der Jackentasche verstaut – für später, wenn es wieder dunkel ist und einsam am nächtlichen Schlafplatz.

Ein Abend, der Spuren hinterlässt

Die Hilfsaktion der Samariter:innen am Breslauer Platz ging erst am späten Abend zu Ende. Als alle Hilfsgüter verteilt, die Suppenküche geschlossen und die Aufbauten verpackt waren, zogen sich die Gäste langsam zurück – jeder von ihnen mit einem neuen Schlafsack unterm Arm und viele mit der Hoffnung, dass die Wärme dieses Abends wenigstens die Nacht über anhalten wird.

Beim Arbeiter-Samariter-Bund ist die Obdach- und Wohnungslosenhilfe schon lange ein wichtiges Thema. Das ganze Jahr über helfen Fachkräfte in Beratungsstellen und Sozialstationen sowie ehrenamtliche Samariterinnen und Samariter in Kleiderkammern, Suppenküchen, Versorgungsmobilen, Kältebussen und vielen anderen Einrichtungen.