[ Navigation beginnen ]>>Navigation überspringen[ Navigation beenden ]
Wählen Sie bitte eine Kategorie aus

ASB-Bundesübung 2022 – Training für den Ernstfall

Nach dem Motto „Einsatz! Immer bereit!“ fand vom 16. bis 19. Juni 2022 die bisher größte ASB-Bundesübung unter der Schirmherrschaft der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Worms und Mainz statt. Mehr als 630 Einsatzkräfte mit 160 Rettungsfahrzeugen aus dem gesamten Bundesgebiet nahmen an der Großübung im Stadion des 1. FSV Mainz 05 teil und übten für den Ernstfall. Unterstützt wurden sie von Samariter:innen aus Österreich und Südtirol (Italien). In der VIP-Lounge der MEWA Arena wurde die Übung von mehreren Kameras live übertragen und kommentiert. Unter den zahlreichen Gästen waren auch der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz und Vertreter:innen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) sowie der anerkannten Hilfsorganisationen.

Foto: ASB/Hannibal

Höchstleistungen bei Rekordtemperaturen

Den Rettungskräften war das Szenario bis zuletzt unbekannt, damit die Übung so realitätsnah wie möglich abläuft. Organisiert wurde sie vom ASB-Bundesverband in Zusammenarbeit mit dem ASB-Landesverband Rheinland-Pfalz und den ASB-Kreisverbänden Worms/Alzey und Mainz-Bingen. 

Insgesamt wurden in Mainz 140 Statist:innen für die ASB-Bundesübung geschminkt. Eine Mammutaufgabe für die Samariter:innen der Realistischen Unfalldarstellung (RUD) des ASB Berlin-Nordwest und des ASB Gera. Die hohen Temperaturen machten die Arbeit für die Maskenbildner:innen nicht leichter – am Samstag der Bundesübung herrschten im Stadion bis zu 38 Grad.

Unter den Statist:innen waren auch 35 Bundesfreiwilligendienstleistende und Notfallsanitäter:innen in Ausbildung. Sie alle kannten ihre Rollen, Verletzungen und Symptome. Manche waren angehalten, Panik zu schüren, kein Deutsch zu sprechen oder im Rollstuhl zu sitzen. Das stellt die Rettungskräfte realitätsgetreu vor zusätzliche Herausforderungen. 

Von der Wasserrettung bis zur Zeltambulanz

Auch Rettungshunde aus Baden-Württemberg, Hamburg und Niedersachsen waren im Einsatz und halfen bei der Suche nach Vermissten. Das Szenario sah vor, dass Fußballfans in Panik aus dem Stadion laufen. Nur mithilfe der Rettungshunde konnten sie gefunden und von der Quad-Staffel des ASB Hamburg zurückgebracht und versorgt werden.

Bereits am Vortag gab es im benachbarten Worms eine Wasserrettungsübung. Bei dem Szenario geriet eine Jacht mit einer Gruppe Feiernder in Flammen. Ein Teil der Passagiere sprang in den Rhein, um sich vor dem Feuer zu retten, und war in Gefahr, dabei zu ertrinken. Der Kapitän blieb an Bord und alarmierte die Rettungskräfte. Zunächst flog eine Drohne des ASB Worms heran und warf sogenannte Auftriebsmittel – kleine Luftkissen – ins Wasser, an denen sich die Menschen über Wasser halten konnten. Kurze Zeit später trafen die ersten Rettungsschwimmer:innen mit Jetskis ein. Auch die Boote der Berliner Wasserrettung erreichten den Unfallort, die Rettungskräfte kümmerten sich um den Kapitän und brachten die Geretteten an Land, wo sie zur Weiterbehandlung in fiktive Krankenhäuser gebracht wurden. Außerdem war eine große Zeltambulanz des FAST (First Assistance Samaritan Team) aufgebaut worden, in der bis zu acht Patient:innen parallel versorgt werden konnten.

Erfreuliche Bilanz

Am letzten Abend wurde gemeinsam reflektiert und eine erste Bilanz gezogen. Michael Schnatz, Fachbereichsleiter Bevölkerungsschutz beim ASB-Bundesverband, fasste zusammen: „Länderübergreifende Zusammenarbeit regelmäßig zu üben, ist unerlässlich. Lehren aus der Übung zu ziehen und Verbesserungen im Katastrophenschutz anzustoßen – genau das ist der Sinn einer so großen Übung.“

Der ASB-Bundesvorsitzende Knut Fleckenstein dankte allen Beteiligten für ihren starken Einsatz: „Unsere ehrenamtlichen Katastrophenschützer:innen sind gut ausgebildet und einsatzbereit. Ich danke allen, die die ASB-Bundesübung organisiert und daran mitgewirkt haben. Ich danke besonders allen Einsatzkräften, die sich in ihrer Freizeit für den Katastrophenschutz und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger engagieren.“ Die nächste Bundesübung ist für das Jahr 2025 geplant.