[ Navigation beginnen ]>>Navigation überspringen[ Navigation beenden ]
Wählen Sie bitte eine Kategorie aus
ASB-Hilfsmissionen in Guatemala
Irak | ASB-Auslandshilfe

Verbesserung des Gesundheitssystems in Anbar | Irak

Seit Projektbeginn im September 2019 unterstützt der ASB die Stärkung des Gesundheitssystems in Anbar. Anbar ist eine der westlichsten und gleichzeitig größten Provinz des Irak an der Grenze zu Syrien. Dort ist der ASB aktiv, um den Zugang zu Gesundheitsdiensten für ein Einzugsgebiet von insgesamt 250.000 Menschen zu verbessern. Mit dem Bau von vier Gesundheitsstationen wurde die Verfügbarkeit von Gesundheitsdiensten für alle Menschen in den Einzugsgebieten erhöht. Dabei wurden vor allem die spezifischen Bedürfnisse von Frauen, älteren Menschen, Kindern, Menschen mit Behinderungen und in extremer Armut lebenden Familien berücksichtigt.

Das Projekt

  • skills.png

    Projekttitel: Nachhaltige Verbesserung des Gesundheitssystems in unterversorgten Regionen der Provinz Anbar

  • vernetzen.png

    Projektregion: Provinz Anbar, Distrikte Qaim, Heet, Ramadi, Sub-Distrikte Al-Qaim, Al Karabilah, Al Baghdadi, Al Jazeera

  • taschengeld.png

    Projektvolumen: 3.37 Mio EUR

  • cv.png

    Finanzierung: BMZ Übergangshilfe

  • wartezeit.png

    Laufzeit: 08.10.2019 – 31.12.2022

  • mitgestalten.png

    Zielgruppe: Menschen im Einzugsgebiet von vier Gesundheitszentren (Anwohner:innen, Rückkehrer:innen, Binnenvertriebene, Frauen in reproduktivem Alter, Kinder, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen, in Armut lebende Menschen) und einem Krankenhaus in Al Qaim, gemeindebasierte zivilgesellschaftliche Organisationen, Auszubildende (Jugendliche und junge Erwachsene) in Gesundheitsberufen

Das Projekt trug dazu bei, den Gesundheitszustand der am stärksten gefährdeten Menschen in unterversorgten Gebieten der Provinz Anbar zu verbessern, indem es das Gesundheitssystem wieder aufbaute und stärkte. Da in der Zielregion ein enormer Bedarf an Gesundheitsdiensten bestand und die vorhandenen Dienste begrenzt sind, wurde durch die Errichtung von vier gut ausgestatteten Basisgesundheitsstationen in den Bezirken Qaim (2), West Ramadi (1) und Baghdadi (1) ein bedeutender Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitssituation der Bevölkerung geleistet. Dies hat zu einer stabileren Lebensgrundlage und widerstandsfähigeren Gesundheitsstrukturen geführt.

So hilft der ASB im Irak

Stärkung von staatlichen Gesundheitsdienstleistern

1gelb.png

Der ASB unterstützte die Einrichtung von vier rehabilitierten und wiederaufgebauten staatlichen Gesundheitsstationen in drei Bezirken, um der Bevölkerung umfassende Gesundheitsdienste anzubieten. Diese Stationen befinden sich in Al-Karabilah und Rabiah Al Awal in Qaim sowie in den primären Gesundheitszentren Al Nafatah, in Al Abou Assaf und Al Doulab im Bezirk Al Baghdadi. Neben der Wiederherstellung der physischen Infrastruktur legte der ASB großen Wert darauf, dass das medizinische Personal in den primären Gesundheitszentren standardisierte und qualitativ hochwertige Gesundheitsleistungen erbringt.

Zu diesem Zweck führte der ASB Schulungen für alle Mitarbeiter:innen durch, die sich an den aktualisierten Leitlinien für primäre Gesundheitszentren des ASB orientieren. Um das erlernte Wissen auch in der Praxis zu festigen, wurden regelmäßige Auffrischungsschulungen und Trainings am Arbeitsplatz angeboten. Darüber hinaus wurden spezielle Weiterbildungen für Fachpersonal angeboten, die sich mit sexuellen und reproduktiven Gesundheitsleistungen befassen. Diese Weiterbildungen umfassen Themen wie Schwangerschaftsvorsorge, Nachsorge, Risikoschwangerschaften, Beratung zur Familienplanung und Stillen sowie die Bedienung von Ultraschallgeräten und das Ausfüllen von Gesundheitsakten.

Verbesserte Gesundheitsleistungen: insbesondere für Menschen, die besonders verletzlich sind

2gelb.png

Das Projekt zielte darauf ab, umfassende Gesundheitsdienste für Frauen, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen in ländlichen Gebieten bereitzustellen, neben der Behandlung von akuten und chronischen Krankheitsfällen. Um eine bessere Nachverfolgung der jungen Patient:innen zu ermöglichen, wurde standardmäßig die Nutzung einer Kinder-Gesundheitskarte eingeführt. Zudem wurden Ernährungs- und Wachstumsscreenings in den Gesundheitsstationen und an Schulen implementiert.

Für ältere Patient:innen sowie Menschen mit Behinderungen wurden Hausbesuche durchgeführt, um ihnen Zugang zur Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Dabei wurde der Gesundheitszustand ermittelt und gegebenenfalls ein Transport oder eine Überweisung in eine Gesundheitseinrichtung organisiert. Ein besonderer Fokus lag auf der sexuellen und reproduktiven Gesundheit schwangerer Frauen, um Risikoschwangerschaften zu identifizieren, die Nutzung von Vorsorge- und Nachsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft zu erhöhen und gesundes Verhalten während und nach der Schwangerschaft sicherzustellen.

Während der Corona-Pandemie hat der ASB ein PCR-Testzentrum und ein COVID-19-Isolationszentrum in Qaim eingerichtet. Diese Einrichtungen bieten als einzige in der Region West Anbar spezialisierte Dienstleistungen für COVID-19 an. Dadurch konnten PCR-Tests zeitnah in der Region durchgeführt und ausgewertet werden, ohne dass sie an das entfernte Ramadi geschickt werden mussten. Alle Mitarbeiter:innen der vier primären Gesundheitszentren wurden in Maßnahmen zur Corona-Prävention und Aufklärung geschult. Zudem wurden die vier primären Gesundheitszentren von staatlicher Stelle zertifiziert, um Impfungen gegen das Corona-Virus durchzuführen.

Unterstützung einer medizinischen Berufsausbildungseinrichtung in Ramadi

3gelb.png

Dank der Unterstützung des ASB bietet das geförderte Berufsbildungsinstitut für Gesundheitswesen in Ramadi eine Berufsausbildung für Krankenpfleger:innen und anderes paramedizinisches Personal (z.B. Physiotherapeut:innen, Ergotherapeut:innen oder Logopäd:innen) an. Der ASB hat sowohl die Infrastruktur des Bildungsinstituts unterstützt als auch das Lehrpersonal in den aktualisierten Lehrplan und moderne Unterrichtsmethoden geschult. Dadurch verfügt das Institut nun über das erforderliche Wissen sowie die Infrastruktur und Ausrüstung, um eine hochwertige Ausbildung zu gewährleisten. Während der Corona-Pandemie wurde auch die Umstellung auf Online-Unterricht und digitale Lehrmethoden unterstützt, um die Ausbildung der insgesamt 150 Auszubildenden fortzusetzen.

Im Laufe des Projekts wurden insgesamt 150 Absolvent:innen aus verschiedenen Projektregionen begleitet und unterstützt, mit dem Ziel, in den Personalpool des Direktorats für Landwirtschaft in Anbar aufgenommen zu werden. Alle Auszubildenden haben mittlerweile erfolgreich ihren Abschluss absolviert und einige von ihnen sind bereits in den vom ASB unterstützten Gesundheitsstationen tätig.

Ein verbessertes Gesundheitsbewusstsein in Gemeinden

4gelb.png

Durch die Zusammenarbeit mit drei zivilgesellschaftlichen Organisationen mobilisierte das Projekt die Gemeinden und stärkte deren Fähigkeit zur Selbsthilfe. Das langfristige Ziel bestand darin, dass Gemeinden eigenständig Initiativen ergreifen, um die Lücken zu schließen, die durch eine schwache Regierungspräsenz in abgelegenen Bezirken und Städten entstehen. Bei der Auswahl der lokalen zivilgesellschaftlichen Organisationen lag der Fokus vor allem darauf, Organisationen auf Gemeindeebene einzubinden und die Zivilgesellschaft zu stärken, insbesondere im Hinblick auf Frauen.

Daher wurden mit Unterstützung des ASB in jedem der drei Bezirke gemeindebasierte Organisationen gegründet, die von weiblichen Führungspersönlichkeiten und Gemeindemitgliedern geleitet werden und sich für Frauengesundheit und das Wohlergehen von Frauen einsetzen. Diese Organisationen erhielten Schulungen und Unterstützung, um formelle und registrierte kleine lokale Nichtregierungsorganisationen zu werden. Alle drei Gruppen wurden offiziell von der Direktion für Nichtregierungsorganisationen in Bagdad registriert und verfügen über die Fähigkeiten, sich für die Anliegen ihrer Gemeinden einzusetzen.

Die zivilgesellschaftlichen Organisationen arbeiteten mit Freiwilligen in den Gemeinden zusammen, um Gesundheitskampagnen durchzuführen und ein besseres Gesundheitsbewusstsein in den Gemeinden zu schaffen. Sie spielten eine wichtige Rolle bei der Datenerfassung, bei Hausbesuchen, bei der Betreuung von älteren Menschen und Menschen mit Behinderungen sowie bei der täglichen Gesundheitsaufklärung in Gemeindeversammlungen und Schulen, insbesondere im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit.

Unterstützt durch:

Rückblick: Eröffnung eines Gesundheitszentrums in Anbar

Als Bestandteil des vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanzierten Projekts "Stärkung des Gesundheitssystems in Anbar" übergab der ASB am 3. März 2021 in einer offiziellen Zeremonie das Nafata-Gesundheitszentrum der Stadt Albu Assaf an die staatlichen Gesundheitsbehörden. Albu Assaf liegt im Zentralirak in der Provinz Anbar, westlich von Ramadi.

Foto: ASB Irak

Ali Farhan, der Gouverneur von Anbar, bedankte sich ausdrücklich für die innovative Arbeit des ASB, die qualitativ hochwertig umgesetzten Baumaßnahmen und die umfassende Unterstützung der Gesundheitsstrukturen, die neben der Wiederherstellung der physischen Infrastruktur und Ausstattung auch Trainingsmaßnahmen und Stärkung der Kapazitäten von Gesundheitspersonal umfasst. Der Direktor des Gesundheitsamtes in Anbar sprach dem ASB und dem beteiligten Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung seinen Dank und seine Anerkennung für die Verbesserung des Gesundheitssystems in Anbar aus. Der ASB habe die lokalen Gesundheitsbehörden massiv unterstützt und zur Steigerung der Personalkapazitäten beigetragen.

An der Eröffnung nahmen außerdem die einflussreichsten Stammesführer, lokale Anführer und Sheikhs der Region teil und nutzten die Gelegenheit, das neue Gesundheitszentrum zu besichtigen und sich über die Gesundheitsdienste zu informieren.

Foto: ASB Irak

Das Gesundheitszentrum ist eine von vier durch den ASB modernisierten Einrichtungen, die für bis zu 100.000 Menschen eine bessere gesundheitliche Versorgung sichern. Das Projekt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung soll dazu beitragen, das Gesundheitssystem in unterversorgten Regionen Anbars zu verbessern.