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2004: ASB leistet Nothilfe nach verheerendem Tsunami in Südostasien

Am 26. Dezember 2004 erschütterte ein starkes Seebeben den Indischen Ozean und löste einen riesigen Tsunami mit Flutwellen von bis zu 40 Metern Höhe aus. Weite Teile der Küstengebiete Sri Lankas, Thailands, Indonesiens und Indiens wurden zerstört.

Der damalige Leiter des ASB-Büros im Norden von Sri Lanka, der 28-jährige James Martin, wollte an diesem Tag in Urlaub gehen. Doch morgens gegen 8:30 Uhr kam ein Mitarbeiter in das ASB-Büro gerannt und rief: „Es ist etwas Schreckliches passiert, überall ist Wasser, wir müssen helfen!“ Kurze Zeit später war der Urlaubsflug abgesagt und James Martin mit einem Lastwagen voller schnell aufgeladener Hilfsgüter auf dem Weg zur Küste. Und was er dort zu sehen bekam, übertraf selbst seine schlimmsten Erwartungen: Ein etwa drei Kilometer breiter Küstenstreifen war völlig verwüstet. Zahlreiche Menschen irrten auf der Suche nach ihren Angehörigen umher, überall waren Trümmer, Tote, Verletzte oder Kinder, die nach ihren Eltern suchten. Der ASB war damals sofort zur Stelle, leistete Nothilfe, versorgte Menschen mit Lebensmitteln und beteiligte sich am Wiederaufbau.

Offiziellen Angaben zufolge starben durch den Tsunami mehr als 230.000 Menschen. 1,7 Millionen Menschen verloren ihr Zuhause, all ihren Besitz und ihre Einkommensgrundlage. Von 2002 bis 2014 war der ASB in Sri Lanka an vier Standorten mit zeitweise bis zu 25 internationalen und etwa 600 lokalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aktiv. Zu den Schwerpunkten der Projektarbeit gehörte die Humanitäre Hilfe, der Wiederaufbau lokaler Infrastruktur, die Friedensförderung, Cash-for-Work Programme sowie die Unterstützung von Menschen mit Behinderungen. Insgesamt circa 30 Millionen Euro kamen durch Zuwendungsgeber wie die Europäische Union, das Auswärtige Amt, Organisationen der Vereinten Nationen und Spendengelder den Menschen in Not zugute. 2014 schloss der ASB die Arbeit auf Sri Lanka ab.  

Der ASB zog zwei wichtige Lehren aus den Erfahrungen nach dem Tsunami: Zum einen baute er die Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen innerhalb des Aktionsbündnisses Aktion Deutschland Hilft (ADH) kontinuierlich aus. Dies trägt dazu bei, dass Ressourcen gebündelt werden und hilft, Doppelungen von Maßnahmen zu verhindern und dafür zu sorgen, dass möglichst viele Menschen möglichst schnell Hilfe erhalten. Zum anderen baute der ASB eine Schnelleinsatzgruppe für Hilfseinsätze im Ausland auf, das First Assistance Samaritan Team (FAST). Das FAST besteht aus ehrenamtlichen Einsatzkräften aus ASB-Gliederungen und Hauptamtlichen des ASB-Bundesverbandes. Diese leisten gemeinsam medizinische Nothilfe oder sorgen z.B. für die Aufbereitung von sauberem Trinkwasser.

Auch die Katastrophenvorsorge hat sowohl bei der ASB-Auslandshilfe als auch bei nationalen und internationalen Geldgebern an Stellenwert gewonnen. Insbesondere in Südostasien hilft der ASB Menschen dabei, sich besser auf Katastrophen wie Überschwemmungen, Erdbeben und Stürme vorzubereiten, sodass sie sich im Notfall schützen können.