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Interkulturelle Kommunikation

Hilfe für Flüchtlingshelfer in ASB-Einrichtungen

Der ASB betreut mittlerweile mehr als 30.000 Flüchtlinge an über 130 Standorten. Mit Kursen in interkultureller und deeskalierender Kommunikation unterstützt der ASB die haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer vor Ort.

Für eine gute Verständigung: Mit Kursen in interkultureller und deeskalierender Kommunikation unterstützt der ASB haupt- und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in Flüchtlingsunterkünften.

Foto: ASB/Steffi Loos

Die Arbeit in Flüchtlingsunterkünften stellt die Helfer nicht nur vor die Aufgabe, den neu angekommenen Menschen ein Dach über dem Kopf zu bieten und sie mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln zu versorgen. Denn Hunderte Menschen, die auf engstem Raum zusammenleben, die unterschiedliche Sprachen sprechen und unterschiedliche Fluchtgeschichten haben, erfordern ein besonderes Know-how.

Als Ansprechpartner für Behördenvertreter und natürlich als Kontaktpersonen für die Flüchtlinge, denen vieles noch nicht vertraut ist, stehen die freiwilligen Helferinnen und Helfer auch vor der Herausforderung, die Kommunikation in den Einrichtungen so zu gestalten, dass möglichst alle möglichst schnell erfahren, wie Abläufe geregelt sind, welche Termine anstehen oder wo beispielsweise eine Arztsprechstunde stattfindet.

Der ASB bietet daher Workshops in interkultureller sowie in deeskalierender Kommunikation für die Helfer an. Dabei lernen sie zum Beispiel, wie sie mit Sprachbarrieren umgehen können oder wie sich die Zusammenarbeit mit Dolmetschern oder Nachbarn mit Sprachkenntnissen reibungsloser gestalten lässt. Auch Möglichkeiten, Konflikten durch eine transparente, offene Kommunikation vorzubeugen und Methoden, wie Helfer mit Stress und belastenden Erlebnissen umgehen können, gehören zum Kursprogramm. Erfahrene Trainer unterrichten die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Einsatzkräfte direkt in den Einrichtungen.

Ein erstes Training fand nun am Dienstag in Offenbach statt. Dort hat der ASB eine Erstaufnahmeeinrichtung für 450 Flüchtlinge übernommen. Ludwig Frölich, Vorsitzender des ASB-Landesverbandes Hessen und Mitglied im ASB-Bundesvorstand, freute sich, dass gleich zu Beginn ein solcher Kurs in der Einrichtung stattfinden konnte. „Uns ist es wichtig, den Flüchtlingen schnell und unbürokratisch zu helfen. Doch wir wollen auch die Helfer mit der fordernden Situation nicht allein lassen", erklärte Frölich die Gründe für den Kurs.

„Es soll nicht nur Theorie vermittelt, sondern auch praktische Erfahrungen ausgetauscht und realitätsnahe Situationen geübt werden", erklärt Axel Schmidt, Projektkoordinator beim ASB-Bundesverband. Der erfahrene Helfer weiß, wovon er spricht: Als Koordinator des First Assistance Samaritan Teams (FAST), der ASB-Schnelleinsatzgruppe für Auslandseinsätze, war er bereits in zahlreichen Flüchtlingslagern weltweit im Einsatz. „Die FAST-Helfer kennen die Situation, die die deutschen Kollegen jetzt erleben, aus eigenen Einsätzen", erklärt Schmidt. Daher sind freiwillige Helferinnen und Helfer aus den Reihen des FAST bei den Trainings dabei und berichten von ihren eigenen Erfahrungen.

„Bei FAST-Einsätzen gibt es beispielsweise an jedem Abend eine Austauschrunde, wo die Helfer von ihren Erlebnissen berichten", so Axel Schmidt. „Ein solcher Austausch hilft dabei, belastende Erlebnisse zu verarbeiten und ermöglicht es dem Team, Schwachpunkte im Arbeitsablauf rechtzeitig zu erkennen und zu beheben". Und weiter: „Maßnahmen wie diese klingen einfach, werden aber im Einsatzstress leicht übersehen. Daher finden wir in den Kursen gemeinsam mit den Teilnehmern heraus, welche Methoden gut zu ihrem Einsatzort und ihrem Team passen und wie sie diese in ihre Arbeit integrieren können."

Esther Finis