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Cholera-Ausbruch

Hilfsmaßnahmen in Haiti gestartet

Sauberes Trinkwasser, Hygienekits und vorbeugende Maßnahmen gegen Cholera

Das ASB-Länderbüro in Haiti hat Hilfsmaßnahmen gestartet, um der Ausbreitung von Cholera entgegenzuwirken. In Petit Goave und Saint Jean du Sud werden drei Wasserfilteranlagen (sog. Skyhydranten) in Betrieb genommen. Zudem werden Hygienekits verteilt und geschulte Teams werden in besonders betroffenen Gemeinden im Einsatz sein, um über vorbeugende Maßnahmen zu informieren.
Nachdem über 3 Jahre keine Cholera-Fälle in Haiti aufgetreten waren, wurden Anfang Oktober 2022 die ersten beiden Fälle bestätigt. Seither breitet sich die Cholera in Haiti zunehmend aus und jeder fünfte Fall endet tödlich.

Der 41-jährige Farmer Elysée Julien aus Petit Goave hat die Krankheit im Jahr 2010 überlebt und berichtet von seiner damaligen Erfahrung: „Ich erinnere mich noch an den Tag, als ich damals meinen Vater besucht habe und bei ihm Mais gegessen habe. Als ich auf dem Weg nach Hause war, bekam ich Bauchschmerzen. Zuhause angekommen, bin ich direkt zur Toilette gegangen und hatte Durchfall. Ich rief schnell einen Freund an, der mich sofort abgeholt und ins Cholera-Behandlungszentrum gebracht hat. Als ich dort angekommen bin, wurde ich direkt aufgenommen und bekam orale Rehydrierung, weil ich Wasser verloren hatte. Trotz dieser Maßnahme, hat sich mein Zustand verschlechtert. Damals habe ich 22 Tage im Krankenhaus verbracht, war geschwächt und entkräftet. Ich habe mich gefühlt, als würde ich sterben."

Julien betreibt Landwirtschaft, seit er ein junger Mann war, und lebt zusammen mit seiner Partnerin und seinen zwei Kindern in Haiti. Aufgrund der vielen Probleme im Land, muss Julien jedoch um das Überleben seiner Familie kämpfen. Aufgrund der Unruhen im Land und der fortschreitenden Inflation, wird seine ökonomische Lage täglich schlechter. Da die Zahl der Cholera-Fälle wieder stark zunimmt - insbesondere in Petit Goave und Saint Jean du Sud – unterstreicht Julien, wie wichtig Hilfe für die Menschen ist: „Der Einsatz des ASB, ist sehr wichtig für die Menschen, weil die Angst zu erkranken wächst und der ASB mit den nötigen Mitteln ausgestattet ist, nicht nur, um der Übertragung von Cholera vorzubeugen, sondern auch um anderen in Not zu helfen.“

 

Durch den erneuten Ausbruch wachsen die Herausforderungen

Die humanitäre Situation in Haiti hat sich in den letzten Monaten verschlechtert. Die politische und wirtschaftliche Lage ist angespannt, auch die Sicherheitslage hat sich weiter verschlechtert. Bewaffnete Banden blockieren wichtige Straßen und Infrastruktur, es kommt häufig zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Dadurch verschärfen sich bestehende Krisen wie Nahrungsknappheit, Mangelernährung und Kindersterblichkeit. 

Der Ausbruch von Cholera ist auf das Fehlen von sauberem Wasser und angemessener Hygiene zurückzuführen. Hilfe ist dringend nötig. Das Projekt des ASB sieht vor, die Menschen in Petit Goave und Saint Jean du Sud mit frischem Wasser durch drei mobile Wasserfilteranlagen zu versorgen. Zudem werden Hygienekits an 400 Haushalte verteilt. Sie bestehen aus einem Eimer, Tabletten zur Wasseraufbereitung und Seifen zum Händewaschen. Insbesondere Schwangeren, älteren Menschen und Menschen mit Behinderung wird die Hilfe zukommen. Zusätzlich wird der ASB durch geschulte Teams die Cholera-Prävention verstärken und die Kapazitäten lokaler Einrichtungen stärken, damit diese besser auf Ausbrüche reagieren können.

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Cholera in Haiti.

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