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Niger | ASB-Auslandshilfe

Unterstützung angesichts Vertreibung und Klimawandel

Bewaffnete Gruppen und die Folgen der Klimakrise führen in Niger in den Regionen Madaoua und Keita zu Flucht und Vertreibung. In der Grenzregion zu Nigeria sind daher viele Geflüchtete, Binnenvertriebene und aufnehmende Gemeinden auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der ASB unterstützt hier in den Bereichen Klimaanpassung, Trinkwasser- und Lebensmittelversorgung sowie Konfliktprävention. Zusammen mit den betroffenen Menschen werden z.B. Wasserstellen saniert, Grundschulen mit Lebensmitteln versorgt, Weideland durch Anpflanzungen wiederhergestellt und der Zugang von insbesondere Frauen zu wirtschaftlichen Möglichkeiten verbessert.

Das Projekt

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    Projekttitel: Humanitäre Hilfe für Geflüchtete, Binnenvertriebene und Aufnahmegemeinschaften in Tahoua in den Bereichen Ernährungssicherheit, Wasser, sanitäre Einrichtungen und Hygiene, sozialer Zusammenhalt, vorausschauende Maßnahmen und Vorsorge, mit einem geschlechtsspezifischen und integrativen Ansatz

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    Projektregion: Region Tahoua, Niger

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    Finanzierung: Aktion Deutschland Hilft

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    Projektvolumen: 929.000 Euro

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    Laufzeit: 1. Phase: 01.05.2023 – 30.06.2025, 2. Phase: 01.07.2025 – 30.06.2025, 3. Phase: 01.07.2025 – 30.06.2026

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    Zielgruppe: Geflüchtete, Binnenvertriebene, Gemeinden, die Menschen auf der Flucht aufgenommen haben, mit besonderem Fokus auf Frauen, Kinder von Geflüchteten und Vertriebenen und Menschen mit Behinderung

Die Krise in der Sahelzone hat sich in den letzten Jahren weiter verschärft und die Region destabilisiert. Armut, die Auswirkungen der Klimakrise mit Dürre und Überschwemmungen sowie die Präsenz bewaffneter Gruppen haben dazu beigetragen, dass die Region mit einer der am schnellsten wachsenden Vertreibungskrisen der Welt konfrontiert ist. 80 Prozent der Menschen in Niger leben von Landwirtschaft und Viehzucht und sind daher extrem von klimatischen Bedingungen und natürlichen Ressourcen abhängig. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Ernährungslage in der Region weiter verschlechtert und zu einem starken Anstieg der Lebensmittelpreise und akuter Ernährungsunsicherheit geführt. In Niger ist die Region Tahoua mit am stärksten von der Ernährungskrise betroffen. Hinzu kommen massive Zuströme von Menschen aus den Nachbarländern Mali und Nigeria. Darunter sind viele Frauen, Kinder und Menschen mit Behinderungen, die besonderen Schutz benötigen. 

So hilft der ASB in Niger

Lebensmittelhilfe gegen Hunger und Mangelernährung

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In Niger und der Sahelregion hat die politische Instabilität mit Regierungssturz, Grenzschließungen und Unsicherheiten beim Warenverkehr zu massiven Preissteigerungen bei Grundnahrungsmitteln geführt. Reis kostet inzwischen das Zehnfache, Öl und andere nicht lokal produzierte Lebensmittel sind um mindestens 80 % teurer geworden. Diese Entwicklungen verstärken die Ernährungsunsicherheit der Bevölkerung erheblich. Um besonders gefährdete Haushalte zu entlasten und ihre Eigenproduktion in der kommenden Anbausaison zu sichern, unterstützt das Projekt auch in der zweiten Phase durch gezielte Lebensmittelverteilungen sowie durch Gutscheine oder Bargeld während der Hungerperiode.

Besonders Kinder sind vom Hunger betroffen. Sanktionen und Ernteausfälle in den letzten Jahren haben die Fähigkeit vieler Eltern geschwächt, ihre Kinder ausreichend zu ernähren. Um den Schulbesuch zu fördern, das Lernen zu stärken und Hunger zu lindern, erhalten aktuell über 800 Schulkinder täglich warme Mahlzeiten. Diese Unterstützung soll auch im Schuljahr 2025/2026 fortgeführt werden. Zusätzlich werden Schulgärten aufgebaut und gepflegt, um die Versorgung nachhaltig zu ergänzen.

P-FIM: Teilhabe stärkt Wirkung

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Um sicherzustellen, dass die Stimmen der Zielgruppen in Planung und Umsetzung des Projekts berücksichtigt werden, hat der ASB 2024 den P-FIM-Ansatz (People-First Impact Method) übernommen. Nach einer Schulung durch externe Fachkräfte führten die Teams Gespräche mit den Gemeinden, um deren Bedürfnisse, Kapazitäten und Empfehlungen aufzunehmen. Die Ergebnisse machten eine Anpassung des Projekts notwendig: Weniger relevante Vorhaben wurden eingestellt, während Maßnahmen wie Frauenförderung, Unterstützung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen sowie Aufklärung zur Inklusion neu aufgenommen wurden.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Unterstützung von Frauen- und Selbsthilfegruppen, die durch gemeinsame Spar- und Kreditinitiativen die finanzielle Sicherheit sowohl der Gruppe als auch der einzelnen Beteiligten stärken. Durch gemeinsames Sparen und abwechselnde Inanspruchnahme von Kleinkrediten können sie Investitionen in die Zukunft ihrer Familien und Gemeinden tätigen. Ergänzend werden landwirtschaftliche Produzenten in nachhaltigen Methoden geschult, Frauen- und Senioreninitiativen bei der Kleintierhaltung unterstützt und Frauengruppen beim Zugang zu finanziellen Diensten begleitet.

Förderung von Frauenvereinigungen für Gemüseanbau und Landwirtschaft

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Das Projekt verfolgt das Ziel, in der Landwirtschaft tätige Frauenvereinigungen zu unterstützen oder neue landwirtschaftliche Kooperativen zu gründen, um Frauen eine wirtschaftliche Teilhabe zu ermöglichen und Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen. Dafür fördert der ASB zehn Frauenvereinigungen mit je zehn bis zwanzig Mitgliedern und weist in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden jeder der Vereinigungen Land zu. Die Frauen werden im Gemüseanbau, der Verwendung natürlicher Düngemittel, Gartenbautechniken sowie in finanzieller und betrieblicher Verwaltung geschult. Sie erhalten Saatgut, Setzlinge, Gartengeräte und Zugang zu Lagerräumen. Der Schwerpunkt liegt auf klimaangepasstem Gemüseanbau sowie auf nährstoffreichen und proteinreichen Pflanzen wie Samen, Blättern und Getreide.


Unterstützt durch:

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In Kooperation mit:

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