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Erdbeben in der Türkei und Syrien

ASB-Vorausteam nach schwerem Erdbeben in die Türkei entsendet

Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei entsendet der ASB ein Erkundungsteam in die Türkei, um den Einsatz des FAST (Medizinisches Notfallteam) zu planen.

Foto: picture alliance / REUTERS | Sertac Kayar

Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei entsendet der ASB ein Erkundungsteam in die Türkei, um den Einsatz des FAST (Medizinisches Notfallteam) zu planen.
Das Erkundungsteam besteht aus Axel Schmidt, Nothilfekoordinator der ASB-Auslandshilfe sowie den FAST-Einsatzkräften Cemsid Kiy und Benedikt Bosse. Cemsid Kiy ist Arzt und seit 2013 Mitglied beim FAST, spricht kurdisch und war bereits mehrfach für das FAST nach Katastrophen im Einsatz. Benedikt Bosse ist Notfallsanitäter und seit 2019 beim FAST in den Bereichen Logistik, Trinkwasser und der medizinischen Versorgung aktiv.

Um 4.20 Uhr erschütterten zwei schwere Beben der Stärke 7,8 und 6,7 den Südosten der Türkei und Teile Syriens, weitere kleinere Nachbeben folgten, bis um 12 Uhr erneut ein schweres Beben der Stärke 7,5 die Region erschütterte. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits vielerorts Zivilpersonen  und Rettungskräfte im Einsatz, um verschüttete Menschen aus den Trümmern zu bergen. Aktuell geht man von mindestens 35.000 Toten in den betroffenen Regionen aus, die Suche nach Verschütteten dauert noch an.

Die türkische Regierung hat bereits ein internationales Hilfeersuchen für medizinische Notfallteams gestellt, der ASB prüft aktuell die Entsendung eines FAST-Einsatzteams (EMT Typ1*) in die betroffene türkische Region, um die medizinische Versorgung vor Ort zu unterstützen.

Mit dem Deutschlandfunk sprach Nothilfekoordinator Axel Schmidt kurz vor seinem Abflug in die Türkei über die aktuelle Situation in der Türkei und die geplanten Hilfsmaßnahmen. Mehr dazu im Audiobeitrag auf der Website des Deutschlandfunk.

FAST-Einsatzteams in der Türkei

Ein 16-köpfiges FAST-Team folgte am 15. Februar 2023 vom Flughafen Köln-Bonn dem ASB-Vorausteam in die Erdbebenregion im Südosten der Türkei. Bereits zwei Tage zuvor startete ein LKW aus Köln mit zwei Trinkwasseranlagen und weiterem Material in die 3.600 Kilometer entfernte Provinz Hatay im Südosten der Türkei. Das Vorausteam hatte die Aufgabe, die Situation vor Ort zu erkunden, die lokalen Bedarfe festzustellen und einen geeigneten Standort für die Trinkwasseranlage zu finden.

Das erste FAST-Team wurde nun von dem zweiten Team abgelöst und bis Mitte März die Trinkwasserversorgung übernehmen.

Alle Einsatzkräfte sind im Rahmen des FAST zertifiziert und haben eine spezielle Ausbildung in ihrem Tätigkeitsfeld. Mehr zum Thema FAST und die Anforderungen finden Sie hier.

FAQ zur Hilfe des ASB nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien

Wie ist die aktuelle Lage in der Türkei und Syrien?

Am Montagmorgen, den 6. Februar um 4.20 Uhr erschütterten zwei schwere Erdbeben der Stärke 7,8 und 6,7 den Südosten der Türkei und den Norden Syriens. Weitere kleinere Nachbeben folgten, bis mittags erneut ein schweres Beben der Stärke 7,5 die Region erschütterte. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits vielerorts Helferinnen und Helfer und Rettungskräfte im Einsatz, um verschüttete Menschen aus den Trümmern zu bergen.
Bislang sind mindestens 11.000 Tote in den betroffenen Regionen zu beklagen; die Suche nach Verschütteten dauert noch an.

Wie leistet der ASB Hilfe?

Ein Vorausteam des ASB ist derzeit in der Türkei, um den Einsatz des FAST (Medizinisches Notfallteam) zu planen.
Das Vorausteam, das am 8. Februar in Hatay angekommen ist, besteht aus Axel Schmidt, Nothilfekoordinator der ASB-Auslandshilfe sowie den FAST-Einsatzkräften Cemsid Kiy und Benedikt Bosse. Cemsid Kiy ist Arzt und seit 2013 Mitglied beim FAST, spricht kurdisch und war bereits mehrfach für das FAST nach Katastrophen im Einsatz. Benedikt Bosse ist Notfallsanitäter und seit 2019 beim FAST in den Bereichen Logistik, Trinkwasser und der medizinischen Versorgung aktiv.

Die türkische Regierung hat bereits ein internationales Hilfeersuchen für medizinische Notfallteams gestellt. Der ASB bereitet aktuell die Entsendung eines FAST-Einsatzteams (EMT Typ1) in die betroffene türkische Region vor, um die medizinische Versorgung vor Ort zu unterstützen.

Wie kann ich mich von Deutschland aus für die Menschen engagieren?

Der beste Weg jetzt zu helfen sind Geldspenden über unser Spendenformular:
 
•    damit ermöglichen Sie dem ASB, genau das zu beschaffen, was die Menschen in der Krisenregion – auf der Grundlage einer professionellen Bedarfserhebung – wirklich brauchen. So wird garantiert, dass die Hilfsgüter auch dem lokalen Kontext angepasst sind.

•    Geldspenden sind somit effizienter und beanspruchen – anders als Sach- und Materialspenden – in einer Katastrophensituation keine knappen Ressourcen wie Transport-, Personal- und Lagerkapazitäten.

Kann ich ehrenamtlich in der Erdbebenregion helfen?

•    Viele Bürgerinnen und Bürger möchten in Krisenfällen selbst vor Ort als freiwillige Helferin oder freiwilliger Helfer mit anpacken. Der ASB bedankt sich ausdrücklich für diese Hilfsangebote, bittet jedoch um Verständnis dafür, dass wir diese Hilfe in den meisten Fällen nicht annehmen können.
•    Die Mitarbeit in humanitären Hilfseinsätzen im Ausland setzt eine fundierte Ausbildung und mehrjährige Erfahrung voraus, wie beispielsweise Kenntnisse über die kulturellen Gepflogenheiten, Sprachkenntnisse oder Kenntnisse der Sicherheitslage.

•    Wenn Sie eine medizinische Fachkraft sind und helfen möchten, finden Sie auf der FAST-Seite mehr Informationen, wie Sie sich ehrenamtlich engagieren können

Wobei hilft Ihre Spende?

Momentan ist ein dreiköpfiges Vorausteam in der Türkei, um den Einsatz des FAST (Medizinisches Notfallteam) vorzubereiten. Das Medizinische Notfallteam ist darauf spezialisiert, eine basismedizinische Versorgung in der betroffenen Region zu gewährleisten. Zusätzlich können über die angebundene Trinkwasseranlage mehr als 500 Liter sauberes Trinkwasser pro Stunde produziert werden. Damit können ca. 130 Menschen am Tag versorgt werden.

Wie hilft der ASB?

Am 11./12. Februar wird in der Kölner Bundesgeschäftsstelle ein LKW plus Anhänger mit der Ausrüstung für das medizinische Notfallteam des ASB gepackt. Zur Ausrüstung gehören u.a. Zelte für die Unterkunft des Teams und für die medizinischen Behandlungen, Medikamente, medizinisches Verbrauchsmaterial, Krankentragen, eine Trinkwasseraufbereitungsanlage, Generatoren und Zeltheizungen. Die medizinischen Kapazitäten umfassen basismedizinische, d.h. hausärztliche Tätigkeiten wie Wundversorgung, Magen-Darm-Erkrankungen oder Atemwegs- und Hauterkrankungen. Die Behandlung dieser Erkrankungen wird erfahrungsgemäß in den kommenden Wochen enorm an Bedeutung gewinnen. Unsere Helfer:innen werden also dann aktiv, wenn die akuten Bergungs- und Rettungsmaßnahmen weitgehend beendet sind.

Die Mitglieder des medizinischen Notfallteams sind bis auf die Einsatzleitung, die von Kolleg:innen aus der Auslandshilfe übernommen wird, alle ehrenamtlich tätig und für diesen Einsatz ausgebildet. Sie bringen berufliche Qualifikationen als Ärzt:innen, Notfallsanitäter:innen, Krankenpfleger:innen, Logistiker:innen, Ingenieur:innen etc. mit.  
Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte werden für solche Einsätze von ihren Arbeitgebern freigestellt oder nehmen Urlaub. Ein Team besteht aus ca. 15 Personen, ein Einsatz dauert in der Regel 14 Tage. Derzeit ist ein Einsatzzeitraum von vier bis sechs Wochen geplant, also zwei oder drei Teams, die sich ablösen.

Nimmt der ASB Sachspenden entgegen?

Wir wissen Ihr Hilfsangebot zu schätzen. Allerdings nehmen wir für Hilfsprojekte im Ausland keine privaten Sachspenden an. Im Einzelfall entscheidet der ASB mit Anbietern von Sachspenden, ob ein Transport in das Katastrophengebiet sinnvoll ist. Wichtige Kriterien hierfür: Die Kosten für Verpackung und Transport dürfen den Wert der Sachspenden nicht übersteigen; die Sachspenden müssen standardisiert sein, damit sie zollrechtliche Bestimmungen erfüllen; die Sachspenden müssen den im Krisengebiet vorherrschenden kulturellen Bedürfnissen entsprechen.

Wie gewährleistet der ASB, dass Spendengelder nicht in falsche Hände geraten?

•    Der ASB ist eine zivilgesellschaftliche Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation und arbeitet unabhängig von Regierungen. Wir verfügen über strenge interne Kontrollmechanismen, um Korruption vorzubeugen.
 
•    Die Umsetzung der dem ASB anvertrauten Spenden wird von eigenen Mitarbeiter:innen gewährleistet und überwacht. Die Hilfeleistungen finden durch eigene internationale oder lokale Mitarbeiter:innen statt bzw. über vertrauenswürdige, langjährige lokale Partner. Sie werden niemals an Regierungen weitergegeben.

 

Wird der ASB auch in Syrien Nothilfe leisten?

Der ASB fokussiert sich auf den Einsatz in der Türkei. Im Norden Syriens sind zahlreiche Hilfsorganisationen der Aktion Deutschland hilft (ADH) aktiv, sodass auch dort dringend benötigte Hilfe geleistet wird.